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Künste am Rande der Welt

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per­for­mance art

In dem Moment, wo Pla­stik sozi­al wur­de und Thea­ter kon­kret, Tanz all­täg­lich, Musik Möblie­rung, Wis­sen­schaft Edu­tain­ment – konn­te als eigen­stän­di­ge Kunst­form Per­for­mance ent­ste­hen.

Hier der voll­stän­di­ge »per­for­mance art« Text (pdf)

Man öff­net durch Per­for­mance ein weit auf­ge­spann­tes, teils in sich gebro­che­nes, wider­sprüch­li­ches Feld. Man per­formt, und schon bewegt man sich in jener Öff­nung. Geht man von den all­ge­mein­sten Über­set­zun­gen aus, „to per­form =“, „machen, agie­ren“, dann kann man nicht anders, man ist immer schon Teil der Feld­be­we­gun­gen. Man kann nicht nicht agie­ren, immer macht man. Bedeu­te, wei­se an, was sowie­so statt fin­det: Anwe­sen­heit: „Per­form pre­sence!“, oder abge­ho­ben für erhöh­te Iro­nie­lei­stung: „Per­form over­ex­po­sure!“ (All­ge­gen­wart, Über­be­lich­tung). Ein eng­li­sches Wort, gut, man ist sowie­so immer am Über­set­zen. Man kann tat­säch­lich nicht nicht bedeu­ten. Du ver­drängst nicht nur Luft, du scharrst nicht nur am Stein. Du gibst Luft und Stein im sel­ben Akt zu ver­ste­hen, „ver­schwin­det!“.

Und wer zuschaut, zieht sei­ne Schlüs­se.

Daß man per­formt, ist gege­ben. Mit die­ser Gege­ben­heit hän­gen die Här­te, Unhin­ter­geh­bar­keit, Opa­zi­tät, Genau­ig­keit, Echt­heit und Bana­li­tät im Per­for­men zusam­men. Tat­säch­lich­keit. Man tut und so ist. Man tat und fer­tig. Was auch immer. Wohin man sich wen­det, es wird agiert. Alles macht. Jedes per­formt mit jedem. Ich glau­be nicht an den all­ge­mei­nen Alles-hängt-mit-allem-Zusam­men­hang, Per­for­mance reißt auch Löcher, per­formt das Nichts und durch­spannt so das All zu dem auch das Nichts gehört, ohne es zu fas­sen. Und mit die­ser Span­nung hän­gen die Reich­wei­te, das Wech­sel­wir­ken­de, die Pla­sti­zi­tät und Bedeu­tungs­viel­falt, Authen­ti­zi­tät und Bana­li­tät im Per­for­men zusam­men.

So fängt was an. Damit kann man was anfan­gen. Per­for­mance geht wei­ter …

(Out­stan­ding per­for­man­ces.)  … zunächst fies in die Höhe wei­ter, die dann alles sein soll, auf den höch­sten Gip­fel, der’s dann gewe­sen ist, in die Kon­kur­renz, die es rich­tet. Ori­en­tie­rung ohne Osten. Per­for­mance, auch im Fran­zö­si­schen, heißt Lei­stung.

PYMWATER


Pym­wa­ter, Pym · Water, Pym-water, @pymwater

Was & wer?

Ein Name, eine Vermählung/​Multiplikation, ein spe­zi­el­les Was­ser, ein Twit­ter­ac­count; ich mag den dop­pel­ten Per­son- und Sach-Bezug. Ich als Ding stell ich mich vor ein Stoff. Ich bin, indem, Sache so sehr, daß tief aus Stoff­wech­sel­wur­zeln auf­trei­bend ein Kör­per­ap­pa­rat, die­ser

Pym, der Ent­decker eines Was­sers selt­sa­mer Flui­di­tät, flie­ßend wie Erzähl­strän­ge, je nach Fließ­rich­tung abzähl­bar beson­der­te, ent­wo­ben ent­misch­te Qua­si­fa­sern. Ein selt­sa­mes Schil­lern. Expe­ri­men­te mit dem Mes­ser – wie es über die Klin­ge flutscht, sträh­nig tran­spar­ten­ter Aale Eigen­wil­lig­kei­ten. Es läßt sich aber wie gewöhn­li­ches Was­ser trin­ken und aus­schei­den. Was aber in der Black­box des Lei­bes umver­daut wird unmerk­lich aber durch­drin­gend, lang­sam-zur-Ober­flä­che-hin-Latenz.

Edgar Allan Poe Das gesam­te Werk in Zehn Bän­den, Band 5. Ins Deut­sche über­tra­gen von Hans Woll­schlä­ger und Arno Schmidt. Man­fred Paw­lak Verl., 1980

Per­so­na, Ganz­kör­per­mas­ke, Außen­ske­lett. Die har­te Sach, Scha­le, durch die es klin­gen wird in Kür­ze, bald, coming soon — Schrank zu ver­schrän­ken.

Wie ver­schränkt man wand­flüs­si­ge Pneus?