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Künste am Rande der Welt

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per­for­mance art

In dem Moment, wo Pla­stik sozi­al wur­de und Thea­ter kon­kret, Tanz all­täg­lich, Musik Möblie­rung, Wis­sen­schaft Edu­tain­ment – konn­te als eigen­stän­di­ge Kunst­form Per­for­mance ent­ste­hen.

Hier der voll­stän­di­ge »per­for­mance art« Text (pdf)

Man öff­net durch Per­for­mance ein weit auf­ge­spann­tes, teils in sich gebro­che­nes, wider­sprüch­li­ches Feld. Man per­formt, und schon bewegt man sich in jener Öff­nung. Geht man von den all­ge­mein­sten Über­set­zun­gen aus, „to per­form =“, „machen, agie­ren“, dann kann man nicht anders, man ist immer schon Teil der Feld­be­we­gun­gen. Man kann nicht nicht agie­ren, immer macht man. Bedeu­te, wei­se an, was sowie­so statt fin­det: Anwe­sen­heit: „Per­form pre­sence!“, oder abge­ho­ben für erhöh­te Iro­nie­lei­stung: „Per­form over­ex­po­sure!“ (All­ge­gen­wart, Über­be­lich­tung). Ein eng­li­sches Wort, gut, man ist sowie­so immer am Über­set­zen. Man kann tat­säch­lich nicht nicht bedeu­ten. Du ver­drängst nicht nur Luft, du scharrst nicht nur am Stein. Du gibst Luft und Stein im sel­ben Akt zu ver­ste­hen, „ver­schwin­det!“.

Und wer zuschaut, zieht sei­ne Schlüs­se.

Daß man per­formt, ist gege­ben. Mit die­ser Gege­ben­heit hän­gen die Här­te, Unhin­ter­geh­bar­keit, Opa­zi­tät, Genau­ig­keit, Echt­heit und Bana­li­tät im Per­for­men zusam­men. Tat­säch­lich­keit. Man tut und so ist. Man tat und fer­tig. Was auch immer. Wohin man sich wen­det, es wird agiert. Alles macht. Jedes per­formt mit jedem. Ich glau­be nicht an den all­ge­mei­nen Alles-hängt-mit-allem-Zusam­men­hang, Per­for­mance reißt auch Löcher, per­formt das Nichts und durch­spannt so das All zu dem auch das Nichts gehört, ohne es zu fas­sen. Und mit die­ser Span­nung hän­gen die Reich­wei­te, das Wech­sel­wir­ken­de, die Pla­sti­zi­tät und Bedeu­tungs­viel­falt, Authen­ti­zi­tät und Bana­li­tät im Per­for­men zusam­men.

So fängt was an. Damit kann man was anfan­gen. Per­for­mance geht wei­ter …

(Out­stan­ding per­for­man­ces.)  … zunächst fies in die Höhe wei­ter, die dann alles sein soll, auf den höch­sten Gip­fel, der’s dann gewe­sen ist, in die Kon­kur­renz, die es rich­tet. Ori­en­tie­rung ohne Osten. Per­for­mance, auch im Fran­zö­si­schen, heißt Lei­stung.

PYMWATER


Pym­wa­ter, Pym · Water, Pym-water, @pymwater

Was & wer?

Ein Name, eine Vermählung/​Multiplikation, ein spe­zi­el­les Was­ser, ein Twit­ter­ac­count; ich mag den dop­pel­ten Per­son- und Sach-Bezug. Ich als Ding stell ich mich vor als ein Stoff. Ich bin, indem, Sache so sehr, daß tief aus Stoff­wech­sel­wur­zeln auf­trei­bend ein Kör­per­ap­pa­rat, die­ser

Pym, der Ent­decker eines Was­sers selt­sa­mer Flui­di­tät, flie­ßend wie Erzähl­strän­ge, je nach Fließ­rich­tung abzähl­bar beson­der­te, ent­wo­ben ent­misch­te Qua­si­fa­sern. Ein selt­sa­mes Schil­lern. Expe­ri­men­te mit dem Mes­ser – wie es über die Klin­ge flutscht, sträh­nig tran­spar­ten­ter Aale Eigen­wil­lig­kei­ten. Es läßt sich aber wie gewöhn­li­ches Was­ser trin­ken und aus­schei­den, was aber in der Black­box des Lei­bes umver­daut wird unmerk­lich aber durch­drin­gend, lang­sam-zur-Ober­flä­che-hin-Latenz.

Edgar Allan Poe Das gesam­te Werk in Zehn Bän­den, Band 5. Ins Deut­sche über­tra­gen von Hans Woll­schlä­ger und Arno Schmidt. Man­fred Paw­lak Verl., 1980

PERSONA

Per­so­na, per-sona, Mas­ke, Per­son, durch die es klingt, Stim­men, Wor­te, durch­flie­gen­de Zei­chen, Gra­vu­ren, wo sie lan­den, einen Cha­rak­ter zu zeich­nen.

Ganz­kör­per­mas­ke, Außen­ske­lett. Die har­te Sach, Scha­le, Sphä­ren­dia­mant­schaum, Bebu­qins Schä­del zise­liert, glit­zert sticht her­aus: fragt:

Wie ver­schränkt man wand­flüs­si­ge Pneus?

PRIVATE MYTHOLOGIE

Harald Sze­e­mann sagt, »Indi­vi­du­el­le Mytho­lo­gie«, mich stört die Unteil­bar­keit im Wort. Wie Ato­me erwei­sen sich auch Indi­vi­du­en als teil­bar. Ich sage lie­ber »Pri­vat«, weil, es kommt von:

lat. prī­vātus, eigent­lich ‘(der Herr­schaft, Amts­ge­walt) beraubt, (vom Staat, von der Öffent­lich­keit) abge­son­dert’, dem Part.adj. von lat. prī­vā­re ‘berau­ben, befrei­en, (ab)sondern’; vgl. lat. prī­vus ‘für sich bestehend, ein­zeln, eigen(tümlich), einer Sache beraubt’

DWDS​.de; Stich­wort »pri­vat«, Ety­mo­lo­gie

Ent­kom­men.

»Pri­va­te Mytho­lo­gie«! Wobei die wie­der­um nicht syn­onym ist mit Pri­vat­my­tho­lo­gie. Die näm­lich zeigt ein Besitz­ver­hält­nis an, mein, seins nur, … Wäh­rend das Pri­va­te eine Eigen­schaft der Pri­va­ten Mytho­lo­gie ist. Situationen‑, Personen‑, Sphä­ren­schaum, also ganz das Gegen­teil von irgend­ei­nem Besitz, auf den man sich zurück­zie­hen könn­te. Und, Ach­tung, eine Sphä­re ist nicht eine Bla­se.

Wäre nicht eine Mytho­lo­gie, die Wis­sen­schaft von den Mythen? Also eine Meta­form einer Meta­ebe­ne? Meta­kunst? Mir gefällt der aktu­el­le Wort­ge­brauch, der bei­des mei­nen kann, ein­mal einen Gesamt­fun­dus an mythi­schen Vor­stel­lun­gen und ein for­schen­des, wis­sen­schaft­li­ches Ver­hält­nis zu Mythen und Mytho­lo­gien ins­ge­samt. Das ist so, wie ich Kunst trei­bend, Meta­kunst gene­rie­ren kann.

Inhalt­lich sehe ich mich als Land­schaf­ter und Kos­mo­lo­ge, wobei ich als Land­schaf­ter den beweg­ten Plan sozu­sa­gen an mei­nen Gren­zen, des Kör­pers und der See­le, nicht enden las­se, und als Kos­mo­lo­ge das Sub­jek­ti­vi­täts­ver­bot über­tre­te, sogar ein »anything goes« des Sub­jekts sug­ge­rie­re. Jeden­falls sehe ich eini­ge Nähe zu Aus­füh­run­gen, wie die in Edward R. Har­ri­son, Kos­mo­lo­gie:

Die Geschich­te der Kos­mo­lo­gie zeigt uns, daß in jedem Zeit­al­ter from­me Men­schen glau­ben, sie hät­ten schließ­lich die wah­re Natur des Welt­alls ent­deckt, wobei in jedem Fall sie nur ein Welt­bild ent­wor­fen haben – bloß ein Uni­ver­sum – das wie eine Mas­ke auf das Ant­litz des noch unbe­kann­ten Welt­alls paßt. In die­sem Buch ver­wen­den wir das Wort Uni­ver­sum, um ein »Modell des Welt­alls« zu bezeich­nen, und wir ver­mei­den es, anspruchs­voll zu behaup­ten, ein wah­res Wis­sen vom Welt­all zu haben.

Har­ri­son, S.17, Kap.1,W as ist Kos­mo­lo­gie? isbn 3–87139-978‑x

Und schon wie­der zwei Wör­ter: Welt­bild und Modell, ein­ge­sam­melt.

Deux mots. deux cap­su­les spa­tia­les pour tou­ri­stes uto­pi­ques. Nee, ich mein­te* Uto­pie-Tou­ri­sten.
*) Cap­su­les spa­tio-tem­po­rel­les pour les vacan­ciers à Uto­pia. Urlau­ber. (IM-Trans­la­tor)

Eine Strecke mit zwei Bahn­hö­fen. Bea­men. »Gesen­det wer­den«, ist das neue, »gesandt wer­den«. Schnell, effek­tiv, raumidentitäten/​zeitidentitäten, Tele­por­ta­ti­on, genau da ist die Tür.

War­um sage ich nicht von vor­ne­her­ein Wis­sen­schaft? Ich hät­te das Gefühl, ich wür­de die Plu­ra­li­tät ver­ra­ten, Uni-ver­sum in Eins gekehr­te Diver­si­fi­ka­ti­on, ddd, so als soll­te mei­ne Arbeit

dem Mythos

gel­ten gar die­nen. — Neee!

Das eben macht Har­ri­son rich­tig. Uni­ver­sen sind eine Samm­lung von Model­len. Das Muse­um ent­hält sie alle und sam­melt wei­ter, ent­wickelt sie wei­ter. Ein Gestal­tungs­auf­trag; einer der eine abso­lu­te Tota­li­sie­rung aus­schließt, jeden­falls nach außen, intern, nach innen, wäre zu eru­ie­ren, ob das Modell soet­was aus­hält und was solch dann per­form­te.

Ich bewe­ge mich, Welt­en­tau­cher, lie­ber unbe­fan­gen.

Sie­he Lang­ge­dicht Pro­me­theus: Ent­nah­me aus dem Ora­kel­buch »Aigis Hel­den Dis­plays~ Kampf­ge­sche­hen«, Nr.9, Andre­as Pesch­ka, 2021.

Lang­ge­dicht, Ent­nah­me aus dem Ora­kel­buch »Aigis Hel­den Dis­plays~ Kampf­ge­sche­hen«, Nr.9, Andre­as Pesch­ka, 2021.
Lang­ge­dicht, Ent­nah­me aus dem Ora­kel­buch »Aigis Hel­den Dis­plays~ Kampf­ge­sche­hen«, Nr.9, Andre­as Pesch­ka, 2021.
Lang­ge­dicht, Ent­nah­me aus dem Ora­kel­buch »Aigis Hel­den Dis­plays~ Kampf­ge­sche­hen«, Nr.9, Andre­as Pesch­ka, 2021.

Pro­me­theus

Ich habe mich seit »Die schön­sten Sagen des klas­si­schen Alter­tums«, Gustav Schwab, damals, Jugend­bü­che­rei, gefragt, »Wie­so die Leber?«. Und man kann anschlie­ßen mit, war­um ein Adler, war­um fest­ge­schmie­det, war­um die Schlucht, war­um immer von neu­em der grau­sa­me Anflug, war­um der Fels im Kau­ka­sus, Ein­öde, war­um der spre­chen­de Name, »Vor­aus­den­ker«, war­um Titan, war­um so ein bescheu­er­ter Bru­der, »Epi­me­theus« und noch zwei, »Menoi­tos« und »Atlas«? Gar Pan­do­ra?

 

Inzwi­schen an ande­rer Stel­le anset­zend, bin ich drauf gesto­ßen, daß es mög­lich ist, Hesi­ods Theo­go­nie mit der moder­nen Vaku­um­kos­mo­lo­gie zu ver­knüp­fen und ver­su­che ent­spre­chend, die übri­ge Sagen­welt dort mit hin­ein­zu­zie­hen. Hier also die Pro­me­theus-Sage, die sich auch in ihren wei­tern Ele­men­ten span­nend aus­spin­nen läßt. Es kommt ent­spre­chend noch die Göt­tin Athe­ne ins Spiel, Iò, eine Prie­ste­rin, Chei­ron und Her­ku­les. Der dann schon etwas von Weit her­ge­holt erschei­nen mag.

Das wich­tig­ste Moment hin­sicht­lich Pro­me­theus’ Leber war, daß ich begriff, die Leber steht im Zen­trum der Ein­ge­wei­de­schau. Opfer­tie­ren wur­de die Leber ent­nom­men, um aus deren Gestalt die Zukunft lesen zu kön­nen. Pro­me­theus wur­de also nicht bestraft, son­dern geop­fert, und sei­ne Leber zu Ora­kel­zwecken her­ge­nom­men. Pro­me­theus ist ein Ora­kel. Pro­me­theus, viel­leicht, begrün­det und legi­ti­miert die Ein­ge­wei­de­form der Divin­a­ti­on.

Sei­ne Leber wird ihm in Stücken aus­ge­hackt. Man ver­sucht nicht, ihn zu töten, son­dern am Leben zu erhal­ten, was ermög­licht, kon­ti­nu­ier­lich von dem Organ zu ern­ten. Denn die Leber wächst nach. Er lei­det Qua­len. Er kann nicht ent­kom­men, da gefes­selt. Er kann nicht ster­ben, da als Titan unsterb­lich, womit in zyni­scher Wen­dung, sei­ne Gött­lich­keit sei­ne Aus­beu­tung also sein Lei­den per­p­etu­iert. Ora­kel­fä­hig­keit, ein fixier­ter Gott.

Man sagt, eine sei­ner Lei­stun­gen sei gewe­sen, aus Lehm das Geschlecht der Men­schen zu erschaf­fen. Tum­be Klö­ße. Es brauch­te die Zusam­men­ar­beit mit Athe­ne, die dem Men­schen Ver­nunft ein­blies. Das mach­te die Men­schen taug­lich für ein sach­ge­rech­tes Leben. Was fehl­te? — Pro­me­theus’ Leber­vit­ami­ne. Sei­ne Vital­le­ber. Pro­gno­se­le­ber.

Leber, liver, life, Leben, die Leber als Zen­tral­or­gan der Leben­dig­keit:

Wenn eine aktu­el­le, neue­ste, Kosmo­go­nie auf eine alte paß­ge­nau abge­bil­det wer­den kann, so wie z.B. auch die Mahl­strom­sa­ge der See­fah­rer frü­her auf die Schwar­zen Löcher der Astro­no­mie heut­zu­ta­ge, dann stellt sich die Fra­ge, wie­so? Und was bedeu­tet das für unse­re Befan­gen­hei­ten?

In der Anti­ke: Leber­schau, Hepatom­an­tie, erste Zeug­nis­se im akka­di­schen Zwei­strom­land. Die Archäo­lo­gie über­lie­fert Modelle/​Karten der Leber mit ein­gra­vier­ten Kom­men­ta­ren.

Leberschau; Babylonisches Tonmodell der Schafleber

Die Leber­mo­del­le sind sche­ma­ti­sche Dar­stel­lun­gen der unte­ren Flä­che der Schafs­le­ber. Leicht erkennt man zum Bei­spiel die in Kör­per, Hals und Gal­len­gang geglie­der­te Gal­len­bla­se. Die baby­lo­ni­sche Leber ist ausser­dem in beschrif­te­te Fel­der ein­ge­teilt. Die in Keil­schrift nie­der­ge­leg­ten Tex­te ent­hal­ten Omen­deu­tun­gen.

Als Opfer­tier wur­de meist das Schaf gewählt. Der Opfer­prie­ster leg­te die gewölb­te, obe­re Leber­par­tie auf die fla­che Hand; dann prüf­te er pein­lich genau die unte­re Leber­flä­che. Die gering­ste Abwei­chung vom Nor­mal­zu­stand wur­de regi­striert und für die For­mu­lie­rung der Weis­sa­gung ver­wer­tet. (Niko­laus Mani, Aus der Geschich­te der Leber, PDF)

Schmerz­los und nach­wach­send

    Die Leber (grie­chisch = Hepar) ist ein zen­tra­les Organ des gesam­ten Stoff­wech­sels. Sie ist die größ­te Drü­se des mensch­li­chen Kör­pers mit einem Gewicht von etwa 1.500 bis 2.000 Gramm. Beim Men­schen liegt die Leber größ­ten­teils im rech­ten Ober­bauch unter den Rip­pen. [Abbil­dung]
    Die Leber erfüllt eine Viel­zahl lebens­wich­ti­ger Auf­ga­ben. Sie ist an den lebens­wich­ti­gen Stoff­wech­sel­vor­gän­gen betei­ligt, baut Stof­fe ab, um und auf. Die Leber …

    • pro­du­ziert lebens­wich­ti­ge Eiwei­ße für den Trans­port von Nähr­stof­fen zu den ande­ren Orga­nen sowie Stof­fe, die für Regu­la­ti­on der Blut­ge­rin­nung ver­ant­wort­lich sind.
    • pro­du­ziert täg­lich fast einen Liter Gal­len­flüs­sig­keit, die für die Auf­nah­me und Ver­dau­ung von Fet­ten und Vit­ami­nen aus dem Darm not­wen­dig ist.
    • ver­ar­bei­tet, ver­wer­tet und spei­chert die Nähr­stof­fe aus dem Darm.
    • baut Gift­stof­fe aus dem Blut ab und ist an der Immun­ab­wehr betei­ligt.

    [https://​das​ga​stro​en​te​ro​lo​gie​por​tal​.de/​L​e​ber 20.08.2023]

    Pro­me­theus als Gott des Ora­kels, des Ora­kelns, der Weis­sa­gung, der Pro­phe­zei­ung, der Pro­gno­se, der Zukunfts­for­schung, der Futu­ro­lo­gie; voll der uner­war­te­ten, uner­wart­ba­ren Gaben, wohl und wehe.

    Trick­ster­ti­tan.

    Titan, die Gene­ra­ti­on nach dem Cha­os. Die ersten brauch­ba­ren von Dau­er, nach dem der Unge­heu­er unge­heu­re, Miß­ge­stal­ten durch den Gaia–Okeanos–Uranos-Spalt wir­belnd fal­lend ver­gin­gen, end­lich die Tita­nen. Tita­nen, Quan­ten­fluk­tua­ti­on im Blut. Oke­a­nos’ Tau­cher. Dank sei Eros. – Dies aber wird anders­wo erzählt. Hier reicht zu erwäh­nen, was Pro­me­theus tat­säch­lich wei­ter­reicht, nun, wo die Men­schen auf­kom­men.

    Was holt sich die Pro­gno­se? Die pral­le, nahr­haf­te, blut­ge­sät­tig­te Leber? Das hei­le gesun­de Leben? Will man satt wer­den? Nein, man mikro­sko­piert hin­ter den Abwei­chun­gen, den unge­wöhn­li­chen Stel­len, selt­sa­men Ver­fär­bun­gen, krank­haf­ten Momen­ten, frem­den Ein­schlüs­sen, den Feh­lern her, die der Zufall ins Gewe­be schrieb. Man ver­sucht jen­seits des Alpha­beths zu lesen, die unver­ständ­li­che Spra­che des Got­tes zu ver­ste­hen. – Denn nur, was unver­ständ­lich ist, kommt nicht vom Men­schen, nur unbe­kann­te Zei­chen sind Omen, nur Omen schwim­men wie eiternd im Zwei­fel, ob ein erahn­tes Muster etwas zu bedeu­ten hat, was denn und ob wirk­lich hilf­reich.

    Die Leber, übri­gens, kennt den Schmerz nicht. Ihr das Nach­wach­sen­de abzu­fet­zen, tut ihr nicht weh. Zir­rho­se, tut nicht weh, sogar, wenn es zu spät ist. (Von daher ist die Fra­ge, was es denn für Schmer­zen sind, die Pro­me­theus lei­det.)

    Was je/​jäh dem Schick­sal zukommt, Zukunft als Zufall, das NEU, gefürch­tet, aber grad so bit­ter benö­tigt, doch dem Kos­mos fremd, in der Welt nicht vor­han­den, das holt man sich, in ver­zwei­fel­ter Lage aus Pro­me­theus Leber.

    Es ist übri­gens ein Gei­er, der die Ora­kel­por­tio­nen holt, nicht, auch wenn’s der Prie­ster­schaft noch so schmei­chel­te, Zeus’ Adler. Nein, s’ist der Gei­er, der im unsterb­li­chen Aase wühlt.

    Doch klar, auch Zeus brauch­te den Pro­me­theus, daß der ihm die Ver­hält­nis­se ord­ne — und wur­de prompt getrick­stert.

    — Tja, Olymp-Fami­lie, oben, aber nicht ohne die beun­ru­hi­gen­de Men­schen-Gesell­schaft, unten. —

    Auch Zeus stand und steht um Ora­kel an; jetzt, da es das Geschlecht der Men­schen gibt, ran­gelt erAdler mit den Gei­ern am Kada­ver. [Del­phi z.B. orga­ni­sier­te sich als Mas­sen­spek­ta­kel.]

    Epi­me­theus wird jedoch zumeist als ein Zuspät-Den­ken­der denun­ziert, den fort­an das Leben stra­fe.

    Dabei badet er doch nur die menoi­ti­schen Ein­wür­fe des Pro­me­theus aus, sowie die vor­ei­li­gen Deu­tun­gen der Prie­ster – wäh­rend er ver­zwei­felt ver­sucht Ora­kel­kau­der­welsch der Amts­spra­che ein­zu­ver­lei­ben.

    Schlim­mer, die ora­kel­su­chen­de Not­la­ge selbst wird ihm zuge­schrie­ben, da man ihn infam mit den ver­kru­ste­ten Struk­tu­ren des Systems iden­ti­fi­ziert.

    Epi­me­theus, der Zurück­hal­ten­de, der wah­re Freund Athe­nes, der Nach­ar­bei­ten­de, der, der auf­räumt, der aus Abbruch Stu­fen formt und Geschich­te. Was hat es mit Epi­me­theus auf sich? Im Moment der Tat setzt das Bewußt­sein aus.

    Kein Plan, kei­ne Kon­trol­le, kei­ne Beob­ach­tung erfaßt die unschar­fen Rän­der, das Spiel der Unge­nau­ig­kei­ten im aktu­ell aku­ten Tun. Daß eine Absicht ihr Ziel erreicht, ist dem Wun­der des Abse­hens zu ver­dan­ken, daß man den Pfeil los­läßt und vom Ablen­ken­den absieht, der Mas­se an Stö­run­gen die Chan­ce gibt, sei­nen Flug zufäl­lig wohl­ge­son­nen zu tun­neln. Dann folgt auf die blin­de Vor­se­hung, das Nach­den­ken. Athe­nes Eule kommt immer nach, erst wenn das Tag­werk getan ist, am Abend bedenkt ihr Epi­me­theus das Feld.

    Er rech­net die Unge­nau­ig­kei­ten raus. Aus der poin­til­li­sti­schen Streu der Mess­da­ten formt er die Kur­ven und sichert Stan­dards, enzy­klo­pä­di­siert Wis­sen­schät­ze: gibt Ideen, was es sei, ein Hand­werk, eine Phi­lo­so­phie, eine Kunst. Kurz, er pflegt Athe­nes Reich der Regeln und Nor­men; Tho­mas S. Kuhn wür­de sagen, nor­ma­le Wis­sen­schaft, in der alle sich ori­en­tiert füh­len. Berg­bau der For­schung, Schau­fel für Schau­fel mal tau­bes, mal fun­keln­des Gestein, dies hält das Gespann Epimetheus/​Athene in Gang und Ord­nung. Für’s gewöhn­li­che Durch­ein­an­der hal­ten sie Stra­te­gie, Tak­tik und Inno­va­ti­on vor, beschwich­ti­gen­de Metho­den — die Para­dig­men.

    Unge­wöhn­li­ches, Aus­nah­men und Stö­run­gen, wenn nicht zu kit­ten, mar­gi­na­li­siert, drängt über den Rand er, dahin, wo sie her kom­men, in den Abgrund des Cha­os.

    Wenn hin­ge­gen unab­weis­bar?? Der Rand als Bruch­zo­ne, web of tri­ple­junc­ti­ve rifts, wie sie die Kon­ti­nen­te des Wis­sen ero­die­ren.

    Athe­ne und Epi­me­theus, wäh­rend Athe­ne aus dem gesi­cher­ten Bestand her­aus arbei­tet, ist Epi­me­theus dabei, voll Kata­stro­phen­angst, die pro­me­thi­schen Stö­run­gen ins System zu brin­gen. Pro­me­theus küm­mert solch nicht, gar nicht.

    Mal kurz: Das Vaku­um zer­fällt in zwei Pha­sen unter­schied­li­cher Vaku­ums­ener­gie. Eine Bla­se, Innen/​Grenze/​Außen, sowohl innen, wie außen Lee­re und schon wie­der aus­ge­gli­chen. Fort der Spuk.
    Ein Nichts*, die Gren­ze. Immer­hin kugel­för­mig inf­ramin­ce struk­tu­rell ein Drit­tes, fast, aber nicht real, ein Klaf­fen. Wirk­lich gegen alle Wahr­schein­lich­keit plötz­lich hält sich das mit zwei Grenz­flä­chen, nun ein Spalt. Man nen­ne die inne­re Kugel­flä­che Gaia, die Äuße­re, umschlie­ßen­de, Ura­nos, und den Zwi­schen­raum Oke­a­nos, und man erhält ein pri­mä­res Sphä­ren­mo­dell. Innen)Gaia/Okeanos/Uranos)Außen.
    Daß es bleibt, dazu sage man Eros, die unge­heu­re Leicht­fer­tig­keit des Ent­ste­hens, den Zufall des Welt­alls nen­ne man (nicht viel­leicht ganz unmit­tel­bar) Pro­me­theus.
    Zunächst ver­kör­pert er nur den Abgrund, die Lee­ren immer­hin als Tur­bu­lenz, Über­fluß von Außen nach innen. Namen­los, dann als eine der tita­ni­schen Gestal­ten, aus dem Stre­ben – Twister, wir­bel­sau­gen­der Vaku­en – nach Wie­der­ver­ei­ni­gung, ineins zu flie­ßen.
    Aber das Vaku­um zieht sich lokal, hier, jetzt, nicht mehr glatt [vor­erst …

    Pro­me­theus kommt als Titan aus dem Abgrund des Cha­os. Ist aber dem Rand des Cha­os ver­haf­tet und kann nicht stür­zen. (Umstür­zen schon.) Unsterb­lich sitzt er auf der Gren­ze, reprä­sen­tiert sie, ist die Gren­ze. Lava­zün­geln­de Ver­wer­fung.

    Welt­rand ist über­all.

    Pro­me­theus tra­diert die initia­le Vaku­um­fluk­tua­ti­on. Dich­te­schwan­kung. Es wäre span­nend, die Tra­di­ti­on in die Ver­gan­gen­heit zurück zu ver­fol­gen. Man lan­de­te jedoch im aflu­en­ten Lee­ren. Lang­wei­lig; wäre er nicht so außer­or­dent­lich zukunfts­zu­ge­wandt, wie eben die­se unwahr­schein­li­che Dich­te­schwan­kung der Lee­re. Wohl und wehe. Es kommt, es kommt, es regt sich. Plötz­lich da. Und zer­fällt nicht wie sonst im sel­ben Moment. Es bleibt.

    Das Blei­ben heißt Eros. Eros, der Beglei­ter im Tanz der Gegen­wart gewin­nen­den Fluk­tua­ti­on, ihrem Tanz ent­lang der Zer­falls­wahr­schein­lich­kei­ten, Null­kli­nen, Isen­tro­pen, Iso­ba­then. Pro­me­theus fluk­tu­riert Unwahr­schein­lich­keit, Eros kippt’s in Wahr­schein­li­ches, Athe­ne in Rea­li­tä­ten. Oke­a­nos expan­diert. Und alles inf­ramin­ce, maß­stabs­frei.

    * »Ein Nichts, die Gren­ze.«, sagt ich. Die Grenz­flä­che, das sind nur eben zwei Pha­sen, die anein­an­der­lie­gen, viel­leicht stoff­lich mit ein wenig Inter­ak­ti­on sogar. Jeden­falls ist da kein Spalt. Sie ist ein Nichts, weil, ist ledig­lich die Fol­ge der Pha­sen, da die­se bei­ein­an­der lie­gen und ihr Aus­ein­an­der zeu­gen: das Klaf­fen, wie es außen ist, als einen Abstand intern bestä­ti­gen. Sphä­risch.

    DAS NICHTS, also der Bestand­teil des Alls, der die­sem zuge­hört in der Wei­se, daß er nicht ist, von dem wäre zu schwei­gen. Immer­hin könn­te man das Cha­os, die­ses fun­keln­de Erste (Hesi­od: Zual­ler­erst wahr­lich ent­stand das Cha­os, …) vom Nichts, dem Mög­lich­keits­lo­sen, bestens abhe­ben. Klaf­fen, Nebel und per­fek­ter Kri­stall, das Cha­os all­so, und sogar, wie es das Ur-Ei zu legen ver­mag, wäre auf den Hin­ter­grund jener stump­fen Nich­tig­keit aus­zu­brei­ten. Und wie es den gesam­ten auf­schäu­men­den Kos­mos durch­setzt.

    Sphä­re? Bla­se und Trop­fen haben je eine Grenz­flä­che. Die Sphä­re min­de­stens zwei.
    Jaa. ich bin schonn was beses­sen vom Sphä­ri­gen. (zwin­kers­mi­le) Und Cha­os ent­spricht Vaku­um.

    Cha­os gleich Vaku­um

    Das Dirac-Meer vir­tu­el­ler ener­gien

    Sphärenlaminatserie illustriert Vakuumgenerator

    1

    3

    5

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    Drei Wei­sen die Öff­nung der Sphä­re zu ver­ste­ti­gen.

    1- Das Kon­strukt selbst bringt es mit sich, daß auf die sel­be Wei­se, wie die erste Grenz­flä­che sich auf­sprei­zend ver­selb­stän­dig­te, den in dem neu ent­ste­hen­den inne­ren und äuße­ren Flä­chen das­sel­be gelingt. Pha­se Oke­a­nos an Pha­se Ura­nos bei­spiels­wei­se wird Nyx, die Nacht, Pha­se Ura­nos an Pha­se Außen­cha­os wird Äther. Das macht wei­te­re Grenz­flä­chen, poten­ti­ell in Sprei­zung u.s.w. und ent­fal­tet nach und nach ein kom­ple­xes Sphä­ren­sy­stem, wel­ches kaum mehr zu schlie­ßen ist.
    2- Nimmt man die pri­mä­re Sphä­ren­öff­nung als einen kon­kre­ten, zufalls­ge­sät­tig­ten Vor­gang, dann kann man ein gewalt­sa­mes Auf­rei­ßen anneh­men. Der Raum zwi­schen Gaia und Ura­nos, durch­flos­sen vom tur­bu­len­ten Welt­meer der Welt­ge­schich­te und ihren Wir­beln formt schon all die kon­kre­ten, unre­gel­mä­ßi­gen Unter­schie­de des Lebens und Welt­alls. Dahin­ein gehört Atlas, der vom Mee­res­grund (Gaia) bis zum Him­mel (Ura­nos) auf­ragt. Rauh, ein Gebir­ge, eine Mas­se indi­vi­du­el­ler For­ma­tio­nen, geo­lo­gisch aktiv und nicht mehr weg­zu­den­ken. Kon­kre­te Behaup­tung. Halt­bar für immer.
    3- Wäh­rend des­sen, des Oke­a­nos’ Wir­bel antrei­bend, fließt in gewal­ti­gem Twist noch immer äuße­res Cha­os durch die geöff­ne­te, um Exi­stenz rin­gen­de Sphä­re, ins Cha­os innen, d.i. Gai­as Kugelleib. Es droht Über­deh­nung, Ber­sten, Ver­nich­tung. Die­sen Durch­fluß und damit den letz­ten unmit­tel­bar zeu­gen­den Kon­takt zwi­schen Cha­os und Cha­os stoppt Kro­nos mit der von Gaia besorg­ten Sichel. — Das wird vom Mythos als Kastra­ti­on beschrie­ben. Die Ima­gi­na­ti­on zucken­der Wind­ho­sen im Orkan­for­mat, aber vor allem rasten unge­heu­re Fehl­phy­si­ken durch die Cha­os­schläu­che, Urzy­klo­pen und Heka­tonchei­ren von unse­li­ger Wir­kung und erst spä­ter jene Tita­nen, zu denen Kro­nos und tat­säch­lich auch Pro­me­theus gehör­ten. Mit ihnen und durch die­se letz­ten endet das.

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    Tor­na­do, Way­no­ka, Okla­ho­ma, May 17, 1898,” , Pho­to­grapher Unknown. From the archi­ves of the Ame­ri­can Muse­um of Natu­ral Histo­ry

    Pro­me­theus wird im Wei­te­ren für die näch­ste Stu­fe der Welt­ver­selb­stän­di­gung gebraucht. Huma­nis­mus? Anthrop­zen­tris­mus? Das Anthro­po­zän.
    Bzw., wozu sind Dämo­nen gut?

    Pro­me­theus, wäh­rend Eros das Blei­ben, die Dau­er ab zu sichern sucht, in einem prin­zi­pi­ell unste­ten Umfeld (Quan­ten­fluk­tua­ti­on), ermög­licht Pro­me­theus Ent­wick­lung indem er Zufall, Bruch, Anti­per­fek­ti­on, das Cha­os wach hält. Er ent­per­fek­tio­niert. Er tra­diert der voll­ende­ten Ver­gan­gen­heit Unvoll­endung: oder:

    Pan­do­ras Arche Frei­fahrt.

    Pan­do­ra und ihr Käst­chen. Black­box dimen­si­ons­los, switscht mühe­los durch die Gra­nu­la­ri­tä­ten, mal Ele­men­tar­teil­chen mal Uni­ver­sum. Aber Käst­chen, aber ver­schlos­sen, aber, »Was, wenn man es öff­net?«

    Die All­ga­be, für jeden etwas, alles drin: Mög­lich­keits­raum, inclu­si­ve Kat­ze (kät­zel­bild­schwemm­quell-grin­ses­mi­le­kätz­chen­weis) — solang man ihn nicht öff­net.

    Mich über­rascht, daß die­se Men­schin und ihre Schach­tel, dem Epi­me­theus anver­traut wird. Die­ses Wesen gott­ge­schaf­fe­ner Schön­heit. Sex viel­leicht, solan­ge nur ima­gi­niert und an der Rea­li­ti­ät des Sehn­suchts­po­les des­in­ter­es­siert? Ide­al, abso­lut, rein freu­den­reich, Mär­chen­prinz und ‑prin­zes­sin, du sollst sie nicht berüh­ren: dies dem staub­trocke­nen Rea­li­sa­teur zu Hän­den?

    Tat­säch­lich gera­de die­sem. Der Moment der Ver­wirk­li­chung, Ent­schei­dung als Grenz­über­schrei­tung, Mög­lich­keit wird Rea­li­tät, und ent­fal­tet Kon­se­quen­zen. Unab­seh­ba­re, wohl und wehe, und natür­lich dem Epi­me­theus zur Durch­sicht über­las­sen. Der Moment wo aus Wahr­neh­mung Omen und aus Omen Deu­tung und aus Deu­tung Insti­tu­ti­on wird. (Eigent­lich kickt auch hier wie­der Pro­me­theus den Zeus aus der Geschich­te. Nicht Zeus erschuf die Pan­do­ra, son­dern Pro­me­theus schafft und zwar a gogo.) Quan­ten­fluk­tua­tio­nen besee­len ihre Exi­stenz aus dem Cha­os, eben noch vir­tu­ell, schon Kon­den­sat, eben noch Ent­wurf, schon Lebens­wirk­lich­keit. Die Schach­tel, ver­harrt als Mög­lich­keits­me­ta­pher sowohl in Reich­wei­te immer noch des Pro­me­theus als auch der sei­nes Bru­ders. Eine Meta­form.

    dddd Menoi­tos, mon­sieur Unbe­herrscht, des­sen unbe­dach­te Impul­se, oft dem Epi­me­theus zuge­spro­chen wer­den, zu unrecht, dddd Ms griff nach der Schach­tel … Die Büch­se [Fass, Ampho­re, Krug, Büch­se, Schach­tel] sub­li­miert den Schwanz des Ura­nos, den letz­ten Twister des unge­brem­sten Vaku­um­durch­bruchs dddd sie ist die­se Büchs, sie ist die Leber des P. das Moment, dem die unver­steh­ba­ren Bot­schaf­ten ent­sprin­gen ddd

     

    Span­nend wär es, wenn man hier den Noach noch ein­pfrop­fen könn­te. Sei­nen schwar­zen Kasten, 60 m × 60 m × 60 m (nach Gil­ga­mesch), Feld mal Feld mal Feld, Black­Box, größ­te Ver­si­on – auch Noach wäre ’ne Über­gangs­fi­gur, das Inter­re­gnum einer Zei­ten­wen­de: der Moment, wo die Men­schen über­neh­men müs­sen, ihnen das Gött­li­che auf­ge­la­den wird. Unge­wiß innen, unge­wiß außen. Toho­wa­bo­hu = Cha­os. Vom Gott bleibt das Ora­kel, die Pro­phe­ten.
    Die Geschich­te, wie geht sie wei­ter?

    Noach, oder was war wirk­lich in der Arche?

    Ver­schach­tel­te Schach­tel, innen grö­ßer als außen, und die Zel­le, aus der man mit den Göt­tern tele­fo­nie­ren kann: Irr­gar­ten.

    TARDIS Time And Rela­ti­ve Dimension(s) In Space

    Die Schmer­zen des Pro­me­theus. Iò, Pro­me­theus und die Scham.

    Beschämt er sie, ein Beschä­mer die Beschäm­te, oder umge­kehrt, als Beschä­men­de sie ihn als Beschäm­ten. Oder schämt als Beschä­mer er sich, oder erhebt sie, durch ihre Scham beschä­mend, sich über ihn. Ein Moment Zwei­sam­keit scham­ver­klam­mert schmerz­ver­zerrt: ver­sin­ken sie im Abgrund – allein die Ket­te ret­tet bei­de. Dann sein Rat.

    Abgrund, Atlas, Mate­rie, Rea­li­tät; Abwei­chung, Ver­flüs­si­gung, Rei­sen; Maß­stäb­lich­keit, Gra­nu­la­ri­tät — dddd ddd