Soll ich weiter machen auch wenn du es scheisse findest?

 Aus­le­gungs­sa­che.

Gegen­fra­gen: Wie­so »Soll«, soll ist stär­ker als ‚darf‘, da ist mit­wol­len, ver­trau­en, risi­ko­be­reit aus­zu­hal­ten, bis hin zum Auf­trag, Kom­pli­zen­schaft, Rol­len­tei­lung wer zu weit geht, wehr (er-)trägt; wer ist »ich«, jeder, der sich hin­ein­ver­setzt, der gewöhn­lich dabei ist, der agiert, der Tabus ver­letzt, der sich unsi­cher ist, der sich rück­ver­si­chert, der um Erlaub­nis fragt; »wei­ter«, meint das fort­set­zen, meint das erwei­tern; »machen«, macht mit Macht, stellt her, dehnt aus, macht pas­send, bringt raus, erzeugt eine Situa­ti­on, eine Abfol­ge davon, nutzt/​schadet, schafft Meta­ebe­nen, Über­le­gun­gen, Über­le­gen­heit; »auch«, ich mache, du bist betrof­fen, war­um steht da nicht ‚obwohl‘, ist zugleich, über­la­gert sich, ist was gemein­sam, gleich­sin­nig wird gegen­sin­nig, kon­sen­su­ell wird dis‑, stra­pa­zier­te Situa­ti­on, wird grad aus­ge­han­delt, wer (mehr) dul­den wird; »wenn«, der Fall ist noch nicht ein­ge­tre­ten, das Risi­ko zeigt sich, Dis­so­nanz erwart­bar, Wag­nis ist Teil der Unter­neh­mung; wer ist »du«, Ver­traut­heit vor­aus­ge­setzt, du-gegen­über, du-seit-an-seit, Alte­re­go, du-fremd, du von dem ich abhän­ge, du, der du kün­di­gen kannst, du-eigen­stän­di­ge Macht, Ver­trags­part­ner, Tole­ranz­edikt ist mehr, als das Wort sagt; »es«, das was läuft, in der Mache, was sich ergibt, abseh­bar, womit ich-du zu tun haben, unter­neh­men, sich (gegen­sie­tig) stra­pa­zie­ren, anstre­ben; »schei­sse«, stin­kend, eklig, anal, durch­ver­daut, abzu­sto­ßen, Gegen­teil zu anzie­hend, gefähr­lich, ansteckend, krank, quä­lend, nicht in mei­nem Sinn, in unserm Sinn auch nicht, unver­ein­bar, unver­ein­bar mit, unwert, aus­zu­gren­zen, geht da nicht hin, ich geh nicht mit, tren­nend; »fin­dest«, emp­fin­dest, abwehrst, bewer­test – … so? Oder? Soso? — Gegen­fra­gen zu den Gegen­fra­gen? …  …

@matter_birgit brach­te den oran­gen Strei­fen von einer Aus­stel­lung mit, wo er als Teil des Wer­kes einer Künst­le­rin zum Mit­neh­men aus­lag. Sie weiß nur noch, daß es sich um »jun­ge Kunst« han­del­te, aber nichts mehr sonst über die Aus­stel­lung. Der Strei­fen tauch­te zuerst im Kunst­talk 16.1 auf. Mir kommt es so vor, als mar­kier­te er das schwan­ken­de Tanz­seil, auf dem sich die Kunst­talk Teil­neh­mer hal­ten. Mir scheint zudem, daß nur das eine Ende, mit dem es, sich aus vie­ler­lei Fak­to­ren her­aus­spinnt, befe­stigt ist, das ande­re sich lose unan­ge­bun­den fort­setzt — so erzeu­gen an jeder Stel­le Myze­le sich selbst, ver­zwei­gen sich, ten­ta­keln — das ande­re lose, von den Seil­tän­zern getrig­gert reicht reich- aber eben nicht ‑halt-end …

[ein Bei­spiel, wie situa­ti­ve Impul­se, das Kunst­talk-Gesche­hen bestim­men; ten­ta­keln, fin­den, aneig­nen, ver­stoff­wech­seln, wei­ter­ma­chen]