Der Alamanch #6
Gelegenheit als Kollaborationslabor
Vom Kritzel
zum gestressten Tentakel
zum Dickichtballet
zum Gewölle
Sei grad mal frei und erweise Dich als Beispiel.
oder – Sei kreativ und beweise durch ein Werk.
oder – Mach eine kollaborative Graphik in 32 Exemplaren.
oder – Indiana Jones* und der Tempel des Todes.
Seitenmenu, Materialsammlung:
· · die Anforderung · wie sag ichs · GEWÖLLE · Signatur · Hohlizität · Gezweig · m2k Gestrüpp · wie es sich zeichnet · endlich da, auspacken · zwi-ddd-schen · Detailfragen · · · · ·
* (kein InJo: aber Helden?, aber corporate Identtity?, aber Desasterpotential?, aber Abenteuer?, aber Spur&Weg, aber challenge?, ??, aber aber — nein, nein; Hauptmerkmal: allgemeinste Unbestimmtheit (nichts von allem oder was?), nur die Einladung als der Nagel zum dran Aufhängen
:
Es werden 30+2 Exemplare des Almanachs hergestellt, was heißt, pro Teilgabe sind 30+2 Exemplare der Graphik zu liefern. Die 30 gehen in die Almanache, davon hat es 2 Exemplare für jede Teilgeber-Gruppe, die restlichen sind für die Akademie und den Handel. Eine Graphik (=2Blatt, wegen Vorder-& Rückseite) ist für Ausstellungen.
aus der Rückschau, ab:
2023-08-11 07−00−35 — Jetzt.
Am 08.03.2023 um 09:33 erreichte mich die Einladung der Akademie der Künste Sachsen Anhalt (AdKsan) zu deren sechsten Almanach, Thema, »Kollaboration«. Ich reagierte spontan mit einer Zusage, ohne mich weiter zu besinnen aus dem Gefühl, das kann ich, das hat Spaß und geht in meine Richtung. Ich kenne kollaboratives Arbeiten aus unterschiedlichen, teils von mir selbst konzipierten Kunstprojekten. Ich kenne auch strengen Individualismus.
Ein Tag später, mulmig, die wichtigsten Fragen ungeklärt. Alarm, mit wem, worum soll es gehen, was für eine Art Kooperation soll das werden, muß das ich alles klären, gar bestimmen, ich bin sauschlecht darin, jemanden zu motivieren, … Hätte ich all das nich zuerst angehen sollen und dann … ??? Im Normalfall schere ich mich kaum um andere, weder Publikum, noch Kollegen, ein eigenes Werk borniert mich, so divers es immanent auch sei, auf sich. Also nun, so auch dies: Thema – Initiative Kollaboration.
Tatsächlich ich im Folgenden ungeschickt aber in höherem Auftrag, zögere drehe und wende innerlich, sage erst mal keinem, als ob ich schweigen könnte, aber hier und ne Bemerkung und da, endlich, als hätte ich, wäre ich, … — Die Personen, denen ich das Projekt zutrauen würde, mit denen ich längste Erfahrung in Kooperationen habe, durch Turbulenzen und Flauten, Internet-WG, aber aber: Es ist der Kunsttalk fast soetwas wie ein Gegenschwur zu Verein, zu Buch, zu Graphikblättern, zu Organisiertem u.s.w.
Unsere Methode ist unmittelbar, »Organisation ohne Organisationszwang«, Themen nennt man, um sie nicht einzuhalten, schamlose Disfunktion, »wir sind nicht mal Dada, auch nicht Neosolches«. Unsere derart gewonnene Fluffigkeit, Mut kann ich das nicht nennen, hilft jedenfalls, daß ich dem Kunsttalk mit diesem Leer-Projekt komme.
Was alles der Kunsttalk nicht ist! —
Bühne
Podest
Filmset
Talkshow
Küchentalk
Feature
workshop
Seminar
TZI
realityTV
TV, Massenmedium, Kino
Selbsthilfegruppe
Stammtisch
Dating Plattform
Horde
Bank
Abenteuerspielplatz
Duchamps Fontaine
Rentnerband
Karnevalsverein
Castorenhalle
Risikozone
Silver factory
u.v.m.
So macht der Kunstalk doch in
unbescheidener Bescheidenheit einen
Stream. Was aber ist ein Stream?
Es strömt und nimmt mit und bringt über, also läßt obenauf und untendurch schwimmen. Was einfällt, hineinfällt, dazu braucht es kaum Vorbereitung, Annäherung vielleicht …
Anschlußmöglichkeiten:
Ich gebe keine Gewähr, daß diese Seite Zustimmung von den beteiligten Künstler bekommt. So wie ein gefertigtes Werk mit dem Finish Deutungsfreiheit erlangt, so auch dieses, mit dem Unterschied, daß schon von anfang an die Teilgaben, die Teilnahmen, die Verquickungen, die Motive, Interpretationen usw. usf. unterschiedlich, gar auseinanderdriftend, nur grad&immerhin zureichende »wir»Überlappungen aktiv, um dieses Ergebnis zu zeitigen. Mir scheint (wie die Bände der stwReihe) es sinnvoll einige Materialien zusammen zu stellen: Meine Auswahl/Deutung, aber möglich, daß ‑Lächelsmily- von Zustimmungen umspielt wenigstens. ap
Kunst sei nicht schlicht als Expedition und Forschung zu sehen, sondern fungiert zudem als Auftrags-Geber.
Die Graphik als Ticket und Karte.
Obige Abbildungen sind per Handy von den zurückgekommenen Extradrucken-zu-Ausstellungszwecken abgenommen.
Der Almanach kam am 11.06.2024 bei mir an. s.u.
Und: die Auflage ist gedruckt. 32 Blätter liegen vor. Ich bin glücklich mit dem Ergebnis und erleichert, immer wieder war ich vom Prozess gestreßt, aber jetzt der Drucker machte keine Probleme, und nun hat es endlich diesen Stapel Graphik, fertig zum Versand. Sorgfältig packe ich ein. Regenfest.
23.11.2023 13:15 Uhr schicke ich ab, Filiale 258. Sülztorstr. 21, Lüneburg.
Wieder im Büro fällt mir siedendheiß ein, daß ich Datum, Nummerierung und Signatur vergessen habe. Peinlich und typisch. Ich signiere nicht gern. Ich halte meine Arbeiten intuitiv im Prozess, Anfänge liebe ich, bei Stopps sehe ich nicht ein, wieso. Signatur besiegelt, geht ins Geschäftsmäßige. Meinen Schaffensstolz ernte ich schon (anfängerstolz) am Anfang und in der Arbeit selbst. Ich fühle mich nicht als Warenproduzent. Für das Kunstmarktgehabe habe ich ein zu naives Naturell. — Ich maile und bitte um Rücksendung.
Von Nadine Adam, an welche die Sendung geht, kommt folgende Antwort: »Ist denn die Signatur so wichtig?«. Ich sag mal, peng, getroffen.
Weglassen, würde einiges vereinfachen. Das Hin- und Herschicken, ich vermiede zu signieren und die Frage nach der kollektiven Signatur, wer sollte, wer darf etc. Tatsächlich fing ich stante pede an, Möglichkeiten zu ventilieren, wie das gehen könnte.
Datum und Nummer könnte Nadine eintragen;
Sie könnte das Feld für die Signatur leer lassen;
evtl. stattdessen, das Feld auskreuzen;
oder zum Zeichen der Flüchtigkeit mit einem weißem Farbwisch versehen;
Signatur oder »geopoet« oder »Kunsttalkkollabor« einstempeln.
Ich könnte Zettel mit der Signatur zum Aufkleben schicken.
Alles viel Arbeit für Nadine und/oder eine Verletzung der Performance – mmh?
Ich schlief dann schlecht oder eher nicht und wälzte das Problem und mich im Bett, morgens war ich klar und hatte was ich wollte samt entsprechender Begründung:
Was sollte es heißen, wenn ich
stellvertretend für alle andern Teilgeber der kollaborativen Graphik unterschreiben würde?
*) Auch das Gefühl der Aneignung im überheblichen Sinne, sich per Signatur als eigentlich einziger Autor zu manifestieren, steht jedem der Teilgeber zu. Was aber am tatsächlich je nur anteiligen Einfluß auf das Ganze nichts ändern würde. Hingegen geht dieser über das Partielle doch hinaus, da eben das Ganze mehr ist, als die bloße Summe seiner Teile.
Liebe Nadine, ich lieg wach und denke über die Signatur unserer Gemeinschaftsgraphik nach. Zunächst aber, bitte ich Dich, das Paket zurückzuschicken, und ich schicke es dann, wenn fertig, wieder an Dich.
Ich habe zuletzt grad darüber nachgedacht, was »stellvertretend« bedeutet. Zum einen, daß jeder von uns, wir alle und auch ich gleichberechtigt unterzeichnen können. In unserm kollaborativen Falle meinte jede Unterschrift, daß ganz persönlich diese Arbeit, so wie sie endlich wurde, bestätigt wird. Also eine Bestätigung der Kooperation und deren Ergebnis. Alle haben mit je ihrem Engagement, mal arbeitsteilig, mal in unterschiedlichen Vermischtheiten, Bedingtheiten aus dem jeweiligen Leben, der je aktuellen Gruppendynamik und Situation diese Graphik erzeugt.
So auch gilt meine Unterschrift. So auch ist sie eine Bestätigung des Unterschiedes, daß eben über die individuelle Autorenschaft hinausgegangen wurde; daß alle die ganze Zeit das wußten und wollten. So performt der scheinbar selbe Akt einer Künstlerunterschrift die Abweichung und erhält dennoch die Würde für das gemeinsame, »Wir hier habens geschafft!«. Die Momente der Selbstaufgabe, die Momente, bestätigenden Gewährenlassens oder der Oberhand, der wechselnden Funktionen oder gelingenden Arbeitsteilung u.s.w. u.s.w das ganze Mimosententakel … nun ja, da ist das Ergebnis: und bestätigt also auch den Wert der Einzelleistungen.*
Wenn ich das Feld leer ließe, würde ich diese Verankerung verwerfen. Wenn ich es durchstreichen würde, käme das einer autoaggressiven Handlung gleich, jedes ICH als unwesentlich in den Wind, was nicht sein soll (oder wahlweise derart neoliberalistisch oder weltenthoben — nein). Schriebe ich »geopoet« statt meinen bürgerlichen Namen, zöge ich das ganze in spezifisch meine Konzeptareale, aber die einzelnen bringen ja die ihren ebenfalls mit, sie überlagern sich.
Ich könnte auch Dich unterschreiben lassen, was legitimiert werden könnte, da Du den Almanach verlegst und für seine Regeln stehen kannst, deren Wirksamkeit also mit der Unterschrift beglaubigt würde, »Ist unterschrieben!«, oder im Auftrag: jene Autorengruppe hat … zumal auch Du ja als Kunsttalkkollaborantin aktiv bist. Aber solch doch nur im äußersten Notfall. Auch ein Hinterherschicken meiner Unterschriften zum Einkleben o.ä. wäre doch dürftige Notlösung bis Verunstaltung.
Noch eine Abschweifung: Die Graphik nutzt avancierte digitale Mittel. Eine KI unterschreiben lassen? Bisher, denke ich, unterschreibt eine KI nicht, sondern wirkt sich aus, wie jedes Werkzeug. Automatische Autorisierungen würden auf die Instanzen verweisen, die jene auslösen, seien es Apparatschiks oder Apparate. Aber so weit ist es noch, wenn denn je, nicht.
So denn meine Bitte, meinen Fehler schlicht durch Wiedervorlage zu korrgieren. Vielen Dank für die von mir verursachten Mühen. Vielen Dank auch für die Nachfrage, »Wie wichtig ist denn die Signatur?«. Das hat doch geholfen, zu Ideenspielen noch und eben hier nachzudenken.
Ganz liebe Grüße, ich schicke das jetzt und geh mal wieder ins Bett, fürn Stündchen. Andreas
Maximale Tentakelfreiheit, maximale Durchdringbarkeit des Dickichts,
maximale Hohlizität, maximale Dünnizität, maximale Oberfläche.
Exkurs: zwei Dimensionen haben keine dritte,
aber können diese nutzen.
Photogrammetrie; Photo und Oberfläche, wohlgemerkt, »Fläche«. Mit Photogrammetrie machte ich Bekanntschaft, als ich ein kleines Montageobjekt, den Walnußknauf, digital für einen 3D-Druck aufnahm. Hier ist wichtig, wie mich dessen Oberflächenartigkeit verblüffte. Oberfläche, eine Haut ohne Dicke. Zarter als jede Eierschale, leichter als jede Seifenblase, … die Ansicht ein Bild auf einem stofflosen Papier. Dabei war die Raumillusion überzeugend, der Gegenstand jedoch hohler als hohl. m2k fand den Ausdruck, »Maximale
Hohlizität«.
Farbe erscheint als Substanz, d.h. nicht aufgetragen als eigene Schicht, sondern die Fläche hat an jeweiliger Stelle eben die Farbe. Und zwar »innen« wie außen.
Der Scheinkörper, der auf dem Monitor sichtbar wird, rekonstruiert die Ansicht des photographierten Gegenstandes, wenn man ihn von Außen betrachtet. Betrachtet man ihn von innen — was in der gegenständlichen Realität, wo die Oberfläche als ein opaker Schirm das Innere schützt, in solcher Form unmöglich wäre — widerstandslos dreht sich das photogrammetrische Ding und offenbart sein — Inneres.
Man kann Löcher sehen, aber auch Verschmelzungsdurchlässe aneinander montierter, geklebter Bestandteile.
Die Idee, eine gehabte Zeichenfläche, so zu verformen, daß sich ein Geäst, ein solches zweidimensionales doch dreidimensonal verformtes Dickicht ergibt — sowohl Hohlleiter, als auch Traverse zwischen durchs Gezweige.
Konzeptueller Übersprung, in der Deutung: was es ist, welche Art Dickicht man in der Graphik zu sehen bekommt.
Ich werd sicher bei Gelegenheit, weiter drauf einsteigen, Dinglinge, Umgang mit Dingen als meinesgleichen, und wie stofflos es am Ende tatsächlich wird und in dem wieder neu sachlich dinglich … mal sehn, was solch Worte bedeuten. dddd
Hier interessiert die Aufnahme unserer ersten Kritzel als die Haut eines Dickichts, verdaut zum Gewölle der anstehenden Graphik.
Aus Sicht des Hohlraumes: mal verzweigt er sich, Bifurkationen eines irregulären Labyrinthes, mal dringt er in anderes Gezweig und formt eine Mündung und eine zweite beim Verlassen des Kanals, mal stößt er einfach
hindurch, ohne sich zu öffnen. Mal läuft er parallel, umrankt sogar und hält sich dabei geschlossen, mal ergibt sich eine Längsverschmelzung und man hat einen Doppeltunnel, mal auch in schlangenartigen Wellen ein fortlaufendes Eintauchen und Verlassen, Kehre, und taucht wieder ein, die grad entstandenen Mündungen komplizierend. Mal gleitet er innen, sich selbst durchfahrend. Oft gibt es klaffende Ausgänge, Löcher und eine fließende Wechselleere von innen nach außen und vice versa.
Aber immer muß man sich bewußt halten, daß für die derart sich formierende Fläche, für die Haut des Hohlraumes, weder Außenraum noch Innenraum bewußt sind. Nur die Flächenspannungen, die Dynamik ihrer graphischen Momente, zufällig die Bewegungen der Kritzel und die Streu der Inklusen scheinen das Wachstum voranzutreiben. So auch scheint, daß es sich intern klont, auch der wachsende Flächenbedarf drängt in die Erweiterung der Gebüsche.
Aber in Wirklichkeit konstruiert m2k vor unsern Augen und mit den gegenseitigen Wahrnehmungen und Ideen spielend das Thema, »Gestrüpp«, auf seiner Software durch. Das Kollabor, wir, sind per Zoomkonferenz und Bildschirmteilen miteinander verbunden. Aus 3D-Modell-Sammlungen sucht m2k irgendwie passende Vorbilder, man kommentiert, verändert, »Was ist ein, Dickicht?«, hat gemeinsam unterschiedliche Vorstellungen Baum-
Seegrashyphen, pilzmüde Rosenerde;
KI’s webFutter (Dickichte)
Stable diffusion; confusion Generat;
KI’s webFutter (Dickichte)
formen mit Krone, Krone unterirdisch, je im Kontruktionsraum schwebend, was an sich schon bemerkenswert ist, dramatische Effekte zudem entstehen wenn Kamerastandpunkte und Licht wechseln; mir fällt es schwer, nicht in eine begeisterte Dauerverwunderung zu verfallen. — Doch, die ist da, aber muß ich deshalb aufgeben, in
den Gestaltungsabsichten diesen konkreten Moment zu suchen, also solch noch Unbekanntes zu stande zu bringen? Wow. Doch bin ich’s nicht gewohnt? Tatsächlich immer so, ich zeichne, und mein Stift, das Zeichnen, macht eine von der dargestellten Geschichte im Bild gesonderte eigene andere Geschichte. Jeder Radierkrümel zeugt davon.
Ich würde wünschen, die Kluft zwischen beidem, der Logik des Gehaltes und der des Stiftes, wäre geringer, und zugleich sehe ich, es gelingt doch. Eine Art automatisches Zeichnen, eine Art Action Drawing, Auf- und Abgabe vom Plan ans Unwillkürlichquasikreatürliche, jetzt diese Art Autopoiesis zeichnet sich ab: Die Zeichnung als Geschichte ihrer selbst, die Geschichte als Ausweis ihrer Kollektivität, die Kollektivität als Kollabor in dem Vieles zusammenspielt/widerspielt/-spiegelt, die ganze Tentakelei. Symbolische Interaktion, die sich allegorisiert. Allegorese a gogo, stimmt, ich reite grad mein Steckenpferd. Mal von mir abgesehen, wie kommen denn unsere, Birgits, erste beliebige Kritzel in das Gestrüpp?
Und die Geschichte, wie sie sich zeichnet. Welch ein Vorgang, Vorgehen, Vorangehen.
Triangulation, ist ein Verfahren zur Vermessung der Erdoberfläche. Die Fläche wird in Dreiecke aufgeteilt, mithin von einem Dreiecknetz (trigonometrisches Vermessungsnetz) überzogen. So bestimmte man die Flächen von Staaten, aber auch die genaue Form der Erde. Als seien die auf unsern Monitoren auftauchenden Geäste Länder, gar Planeten verzweigtester Form finden sich solche Dreiecksnetze auch dort. Reine Mathematik im Grunde, lupenreine 2D-Flächen, die nur um unserm Auffassungvermögen zu entsprechen in der Abbildung Dickichtform annehmen. Monitoring mathematischer Operationen leicht gemacht. Es zeigt sich und von uns andererseits auch berühren wir per Bildschirm jene mit unseren Erfahrungs- und Phantasiefeldern; vibrierend an den Eingabewerkzeugen, denn hier wird nicht ausgemessen, sodern aufgespannt, sondern gemacht. Immer noch macht m2k den Führer und die anderen die Teilgeber von Ideen und Vorschlägen. Die räumliche Form der Dickichte hat den Charakter einer Karte. A map. Die ganz zu anfang beliebig in ein digitales White Board eingetragenen Kritzel formen eine andere Gegend, eine andere Karte. Übrigens könnte man auch sagen, daß auch uns entsprechende Soziogramme sich als solche auszeichnen ließen, wie auch unsere offenen und verborgenen Agendas, wie auch die Gestaltungsgeschichte »Almanach 6«: und man könnte behaupten, diese schwingen in unseren Kollaborationen (auch deren Potentiale kartierbar) interferent immer mit.
Sollen die Dickichte, wie sie akut gebildet werden, Dickichte schon der ersten Kritzeleien sein, Graphik die sich als verzweigtes Geäst ausformt, dann müssen ihre Karten ineinander gelegt werden. Irgendein Verfahren der Projektion muß her. Spontan denke ich an die Seekarten Mercators, und wie er der für die Nautik nötigen Winkeltreue der Abbildung deren Flächentreue opfern mußte. Beim Projizieren, denk ich, paßt immer irgendetwas nicht. Dennoch finden sich die Formen der ersten Kritzelbilder in den Zweigen wieder. Ob es eine gründliche Abwicklung des Geästes gegeben hat, in die dann die Kritzelformen maßstäblich eingetragen wurden (was ich wegen des nötigen Rechen-und Zeitaufwandes bezweifel) oder welche anderen Mappingmethoden – es hätte ja sogar live all den experimentierenden Veränderungen folgend passieren müssen – das wage ich als Laie nicht zu bestimmen. Offenbar nutzt Computergraphik eine Mehrzahl von Mappingmethoden zum Rendern (s. Wikipedia, mapping), also um die mathematisch angelegten Karten/Konstrukte Bildschirm und Druckfähig zu machen. Sie alle müssen interagieren, um uns die Illusion einer dreidimensionalen und verfügbaren Wirklichkeit zu vermitteln.
Gestern (19.12.2023) hörte ich im Radio, Sloterdijk fände den Wesenskern der Welt in ihrer Geburtlichkeit. Interessant.
Wieviel realer Aufwand doch betrieben wird, um die, teils in Apparate-Netzwerke ausgegliederte, virtuelle Wirklichkeit zu etablieren und von diesen performen zu lassen. dddd Realität und Realität. dd die der Maschinerie (Sache der Trusts und Bauarbeiter), und die wesentlich leichter verfügbare der Maschinenträume. ddd Man wartet in etwa auf den Zirkelschluß ins Reale gesteigerter Wirksamkeiten, daß nämlich die virtuelle Vorstellungswelt sich mit dem aufgesteilten technischen Bemühen (der landschafts-durchtunnelnden Großinstallation) kurzschlösse, um in konkrete Realisationen überzugehen – einschließlich der Leichtigkeit jener virtuellen Fügungen, endgültig ins Möglichkeitszeitalter einmündend. (und darüber hinaus, was ist Quantentheorie anders, als Möglichkeitsabstimmung) dddd Kopfinspirierte Maschinen inspirieren Köpfe medial, das ist die einfachste Wirkungsweise ddd das Projekt also kreißte und entließ kopfgeburtlich Papierwerk, 32 gleiche Drucke (und noch ein paar wenige Epreuves d’artiste hors de commerce) auf innova Papier, per Piezopigmentedruck, eigentlich ernüchternd, flach, in Buchform fixiert, vereinsgebunden, und jedenfalls nicht bzw. nicht sichtbar, noch nicht in Latenz, der blühende hellgrüne Frühling.
Komplexitätskompromißkompressionsartikel. (un so sieht’r auch aus)
daß nämlich das aufgesteilte technische Bemühen sich mit der virtuellen Gedankenwelt kurzschlösse und diese gehabten Realitäten implementiere, diese quasi evolutionär gar überböte; wie häßlich doch meist die Babies sind dddd
outsourcing, KI als solches …
was fehlt – dd die in die Kritzel gestreuten Inklusen, was sind, Links, (Merzmensch, von Zimmern, …) einstreuen, einwerfen, einschließen, dd breckziemachen,
ddd die bleiche unterirdische Anmutung der Graphik, wie kommt, Bedeutungsraum, …, Einstreumethode, Deutungsfreiheit, einholen oder ausschließen, — vom Weißen des Whiteboards unter den künstlichen Lichtbedingungen in der Blackbox.
dddd Fülle, Fläche, 2D, 3D, 4D; … nD [tja dddd das ist gedanklich stottern und im Texten nicht weiter kommen mal grad]
Geröllplanet (die Spalten zwischen den Klasten), Mineure, Lovecraft (die irren Tunnel der Wahnsinnsberge), Dickichte aus Gängen, Tyll, im Schacht, Gazakellerkilometer, auch Link auf Weltrand muß, auch die Platonmineure der Avantgarde I
@matter_birgit sieht sich als Leerstelle*. Als solche um so betonter präsent.
Am AdKsan Projekt nimmt sie doppelt teil, persönlicher Doppelspalt-Versuch.
Zwinkersmiley.
*Leerstellen machen Kristalle intelligent, Spezialfall von Fremddotierung
*Inverse Kunstperson.
Unabschließbare Sammlung von Detailfragen:
Hinter den Masken Masken. Alle avatarisieren sich meist unhierarchisch steht jede für jede. Hier zeigt sich MatterBirgits Großprojekt (ich sach ma) »Katharina von Zimmern, wie sie nie war« – und doch für Zürich und Birgit Matter steht, bzw im Grabe liegt. Man kriegt’n langen Hals (irgendwoher geklaut(?) www is groß). Übrigens ist »Birgit Matter« auch nur 12 Lettern und eine Leerstelle. DIE Leerstelle. Totalmaskierung/Demaskierung.
Man glaubt kaum, welche Macht Leerstellen entfalten können.
Der Mensch zwischen Merzbauten und KI-Konstrukten, auf Art-Art Projekte spezialisiert — @merzmensch muß es wohl mal auf eine (hippieske?) Subkultur angelegt haben: Arbeitsauftrag an die KI gestellt und promt erstellt, der Willkür spenstiger Kritzelei ein gesprengselt und nun ist drin eingebannt in Gezweig und Gewöll. Tja. Das urheben von Urheberschaft ist ein seltsam netziges Ding. Da bedanken wir uns.
Spoerrifalle whiteboard; Forschungsauftrag, woher …?
Vage –
erscheint eine Antwort, die auf ein spezifisches gerichtet mit dem Hinweis auf des Gesamtwerkes wachsendes Archiv beantwortet wird. Aber dennoch schlau, denn manifestiert den eigenen Spielraum phantastischer Deutung. Surrealismus kommt und geht weitläufigst. Ich, die geopoet-Website, kennt solch in allen ihren Teilen. So fisselig auch sie tentakelt.
… kommen die Einsprengsel, Inklusen, …?
Ist hier dieser Threadmoment die Skurkskismus-Quelle?