Tanzstück von Olaf Schmidt:
Caravaggio
Blogeintrag zu dem eindringlichen Stück, das ich am 2.6.2023 am Lüneburger Theater gesehen habe. (Youtube-Schnipsel)
[ich schreibe direkt ins Netz, aber lasse mir Zeit, Beitrag wächst noch … — Es geht mir übrigens nicht darum, die Haltung eines Kritikers einzunehmen, sondern um die Aufnahme und Weiterführung von Impulsen, darum, Wirkungen über zu leiten, Aneignung, Umspannung. (Programmheft/Libretto, PDF.)]
»Hl. Johannes der Täufer mit einem Widder«. 1602, Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571–1610)
An Teer denke ich und an Federn.
Es gibt hier Engel mit überfederten Flügeln, weiß, und einem Körper, schwarz.
Sie fliegen offenbar nicht mittels der effizienten Federordnung von Vogelflug. Engelsflügel sind befiedert, als wären sie klebrige Flächen mit Bettfüllungen überstäubt.
Das sind alte Engel, und welche, die noch keine Flügel haben. Grauhaarige Putten. Quicklebendig untot. Betrachtet man die Köpfe allein, sind’s jederman-Menschen, alltäglich. Sie stehen herum. Sie drücken sich in die Ecken, wache Augen, Ironie, Putten-Posen-Schabernack, parodieren federleich antipathetisch.
(Raffaels benglige, in die Jahre gekommen, über die Jahre hinaus, doch noch immer, tja ja tzz pff.)
Soweit das Gefieder, aber der Teer.
Das Tiefe, das Anhaftende.
Es gibt hier schwarz gekleidete Tänzer und es gibt farbig gekleidete. Die schwarzen bewirken das Bewegen der farbigen, kann man das so sagen? Oder anders. Clair-obscure. Die Malerei, die Oberflächen, Formen, Körper aus dem Dunkel hervortreten, in Erscheinung treten lassen kann. Man denkt, das liegt am Licht, und man denkt also an das Licht als einen Akteur, der die Erscheinungen aus der Dunkelkeit hervorholt, quasi meißelt, welches, wo es fehlt auch Auftritte vereitelt. Aber man kann es auch genau umgekehrt sehen; Elmsfeuer auf den Flanken der Wogen: es ist das Dunkel welchem alles aufquillt, welches Form gibt und indem an den Grenzen, den Oberflächen seiner Bemühung, dem Extrem seiner Strömungen, seines Tanzes die Dinge zu Licht werden läßt, sichtbar, also materialisiert.
Mutter des Lichts. Basiskontinuum.
Durchaus hat es scharfe Kanten.
Es gibt also diese und die andere Welt. Diese, die wir zu kennen meinen und jene, die wir uns als fremd vorstellen. Diese mit ihren Fußgängerzonen, Straßenszenen, Geschäften und Betrug, Nutzenziehen auf Leben und Tod, rational und vernunftlos, Täuschungen und im Aufbau von Echtem, das Heftige, die Leidenschaft, den Triumpf, die Höhe und ihren Fall, die Leidenschaft als Niedergang, den ganz gewöhnlichen Mord, ungerecht, verstörend, vor allem ordinär nach stupiden Regeln, Regelbrüchen — man trifft sich, man schlägt sich. Man verletzt sich. Man tötet, man stirbt. Jäh, je vereinzelt.
Es gibt also die Anderwelt. Und was dort treibt und getrieben wird, Strömungen, Wirbel, Tänze, das, was fremd herübergreift, hat wahren Einfluß, Handpuppenspiel, ist was uns hier die Glieder rückt und richtet, die Hände hebt zum Stoße, und hätten sie auch Schwerter in den Fäusten. So erkennt man die schwarzen Tänzer, wie sie Hand anlegen, den farbigen die Arme, die Beine, die Körper bewegen. Mancher, der meint, er flöge, wird dunkel getragen, manch einer umarmt, wird aber verschlungen, manch eine begehrt doch wird dunkel hin gerissen, manche beraubt, spendet jedoch, oder, und so geht es auch im Guten: Wie sanft, wie barmherzig, wie voll großem Mut, eingefädelt in die Liebe, Nähe und Lebendigkeit, Glück — durch der Andren Dunkelgründe.
Man sucht sich. Für manche ist nicht klar, von welcher Seite sie sind und kommen, möglich, daß sich solch auch ändert. Man tauscht. Jene eher alltägliche Farbigkeit schattet sich dunkler, jenes Schwarz symbolisiert sich mittels Farbe. Man geht miteinander spürt, umschlingt sich, ist dieser Knoten einer der Liebe, einer aus Kampf, krampfringen mit dem gegenseitigen Schicksal, Geschichten tentakeln umeinander, Visionen hin und her, Einflüsse, es gibt eine schlüpfrige, sumpfige Region, Wellen, Blasen, Quellpilze, Oberseite gleich Unterseite, negativ=positiv: so entstehen Bilder. Das Gesittete hier ist die Ausschweifung dort, was dort alter, wird hier ego, Sex und Erotik, die Ausschweifung hier mag dort Sittlichkeit erzeugen. Orgie ist nicht, was man dafür hält. Man weiß wie man Kupferfolien treibt. Komplementäre Reliefs.
»Hl. Johannes der Täufer mit einem Widder«. 1602, Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571–1610) Was soll das mit dem Widder? Sind nicht des Täufers Attribute Fellgewand, Kreuzstab, Taufschale und Lamm? Aber nun so nackt, so zweisam mit dem Widder? Ist nicht der Widder im Gegensatz zur Sanftheit des Opferlamms, das heidnische Tier dionysischer Fruchtbarkeit und panischen Schreckens? Der andere Hirte? Johannes der Prophet der Göttlichkeit Jesu, welch eine prophezeit Caravaggio in diesem Gemälde?
Caravaggio ist so ein Hammer. Feinster Pinsel. (doch kein Sfumato.) Chiaroscuro. Er malt aus dem Dunkel heraus. (Doch ohne Sfumato.) Er scheint das Dunkel zu suchen. (Sfumato nein.) Er lebt in einer Zeit, wo Malen eine Form der Magie ist und Magie Handwerk. Nichts Unbestimmtes, krasse Schläge, scharf nach vorn getrieben, sichtbar licht Zauber, action given, in Gang gesetz, aber ist es nicht doch nur ein Tableau? Passionnément vivant. Soeben sieht man, wie das Leben, der Tanz, zu Tableaus gerinnt. Die Tänzer führen es vor! Aus dem Entwicklerbad, Photo, Kino, Virtuelle Realitätn, Medienmischmaschlammassel.
Ursuppige Würmer, die tentakeln, wir Oktopoden, die Versuchung versuchen, unversehens ist ein Mord geschehen.
Was aber nicht ist, was getanzt wird.
Schülerarbeit aus den siebziger Jahren, selbst ausgearbeitet. Verstaubt hervorgeholt, tatsächlich, hatte ich aufgehoben, habe ich (Zwinkersmily). Wie Ideen mich dinglich begleiten. So.
[s. Link, Video]
Unversehens, wie nicht ausgeführt, anfangs tauchte öfters ein Schwert auf, immer mal hatte jemand ein Schwert in der Hand, bedeutungsvoll hängt Gewalt in der Luft, hängt irgendetwas davon ab, daß Blut fließt, daß Rot rot ist in gesättigt blutiger Atmosphäre — viele abgeschnittene Köpfe in Caravaggios Werk, Schwerter muß ich (mich dran gewöhnen) als Gebrauchsgegenstände zu sehen, durchsetzungstark, wer in Schlägereien obsiegt. Behaupte deine Bedeutung. Bedeute deine Behauptung. Streich. Alle rannten ständig mit dickem Hals rum, sprich gefährdet. Dann ist da eine Leiche im Rot. Mal wird man selbst drauf erstochen, mal folgen vogelfrei stressend die Erynnien rachsüchtiger Herrscher und Ämter. Trotzdem hat es noch Malerkarriere bis zu seinem Ende.
Ich weiß nicht ob unmittelbar das getanzt wurde.
Rot gab es genug, unglaublich malerisch, pathetisch, aber so waren seine Bilder ja auch. Ich habe länger überlegt, jenes programmatisch über den Blog hier zu setzen, wo dem auf den Boden gepressten Johannes der Kopf abgemetzelt wird. Im abfließenden Blut, »fMichelAn«, Caravaggios Signatur (oopff). Aber dann fand ich diesen Widder, der so nah dem jugendlichen Johannes, so nah dem Maler, so innig Kopf bei Kopf bei Kopf: ein Bild so unhell gemalt dennoch ein Durchscheinen, zieht man den Dunkelgrund mal eben ab so hell, Gelegenheit das Motiv über Weißgrund zu ziehen.
Es schaut der Junge seltsam ertappt.
Ein Caravaccio-Dia. Dia heißt, »hindurch«.
ExkursI: Dunkle Tänzer, auch solche, die verborgen bleiben, auch welche, allpräsent, nich unbedingt allmächtig wirken. (Was ich so einsammel und Querlink Nacht.)
Schwarz ist nicht Schwarz. Das Ballett, Layerspiele, Schwarz ist als Transparenz zu deuten, Durchlässigkeit, Tiefenschmelz, o.k. das Kunstvolle an getanztem Chiaroscuro. Virtuosität als Distanz. Was müssen sie alle geübt haben, »Was eine Arbeit!« – bleibt im Dunkel; oder daß alles eben Ansicht bleibt. Vorführung. Oberflächenphänomen. Das Theater überwindet das Theater nicht. Bühne bleibt fake. — Wie mächtig das Dunkel wirkt und eingreift, wird aber doch wohl klar? Auch Aktion ≅ Reaktion?
Ja, und man bezieht auch Stellung.
Dennoch werde ich mir bewußt, was fehlt. Das Moment Ernüchterung, Real- und Realitätskunst, eine Aufhebung der Publikum-Akteurs Distanz: und sei es nur … que je voulais une »action-directe«-trouvée, par ex. collaborative.
Auch eine dieser Hände aus dem Dunkel. Wie durch Zauberhand erhält sich die Konvention. Hier die gucken, dort die zeigen. Magisch und ewig gegeben — meine Schwäche&Traurigkeit allweil sinnlos und hoffnungslos meine Erwartung, das Massiv könne fallen. Berg.
Oder der Quay; als negative Clapotis.
Es sei denn. Widder, das bedeutet auch Trotz.
ExkursII: Dunkle Tänzer, Lava-Diapire, die Augen geschlossen; innere Erfahrung und innerer Sinn. Wie organisieren Tänzer die Räume, die sich in ihnen erschließen, sobald die Augen zu und die Aufmerksamkeit – nicht beim Verlust äußerer Orientierung ist – sondern bei den Interaktionen körperlicher Vorgänge, wie diese spürbar sind. Beziehungsweise, es sind diese doch eingebettet in einen dunklen Raum, der mit den gewohnten Körpergrenzen nicht kongruent ist, der zu Ausstülpungen, sogar Verschmelzungen oder überraschenden Teilungen neigt, … Die Ereignisse in ihrer Bewegung, die Abfolgen, Ketten, Dendriten bilden, Leuchtspuren, aufglimmend, Schmerzblitz, verglühend.
Ich vergesse nicht, es tanzen dort auf der Bühne professionelle am außen-Tatsächlichen orientierte Tänzer.
Mit welchen Wörtern erfaßt man die inneren Bewegungen des eigenen Körpers? Schließe die Augen und ganz langsam, kaum merklich, absichtslos, wie aus jeweilig lokalem Bedürfnis beginnt eine Veränderung in dem dunklen Raum den dein Gespür dir öffnet. Kann man es so sagen? Erfaßt du die Bewegung, die so anhebt. Begreifst du sie, während deine Hand dir doch abhanden gekommen ist, während in der anderen Seite, Hüfte, eine Faltung – zaghaft, unausgeführt – als der Rand einer sanft wandernden offenen, sich entziehenden Zone, dunkler nun läßt der Rand, und die Rippen fangen ihn mit einem Gestreusel winziger Schmerzen. Minuten über Minuten kann ich, der sich langsam bewegt und wenig, die Ereignisse im Innern verfolgen. Das Innere hab ich tatsächlich nur, wenn ich die Augen geschlossen halte, denn die Innenseite geht mir als ein Dunkelraum auf. Die Gewebe des Körpers werden dem Gespür als solche nicht bewußt. Und wenn ich die Augen schließe, dann ist das weniger, um das Licht rauszuhalten, ich schließe halt die Tür.
Ich streiche mit den Fingern von der Schulter über die Brust diagonal zum Bauch. Die Berührung, eine Sensation der Oberfläche, wie tief und wohin dringt sie ein? Wie fühlt Wärme sich an? Was verändert sich, sind es Anspannungen, die ihren Weg begleiten? Da faßt plötzlich ein fremder Griff mein Handgelenk. Wärme, Druck, Widerstreben, Zug, Vertrauen, dahin also, nein hierhin, Willfahren, aber unorientiert. Die Bahn, geht in die offene Weite, weg vom eigenen, nur das Ansinnen, der anderen Hand, und wie ihr Griff (es ist dieser Griff der existiert) in meinen Arm einschmilzt, wie ich mich überlasse und einen Moment meine ich, es würde eine Zeigegeste gefordert, da werde ich an eine Rundung gefügt, etwas Festes darin, die andere Schulter. Meine Finger stoßen an, meine Hand öffnet sich und schmiegt sich über diese andere Rundung – Kontakt, sehr komplex, lokale Verschmelzung, Austausch von Sensationen.
Geh in deine Ferse, zur linken Kante des Beckens, … die Warte, im »Körperinnen«, selbst ist beweglich. Die Koordinaten, zeitweise eher unpassend, weil, was ist schon»Hüfte«, »Rippe«, »Ferse«.
(Obwohl – alle Trickster hinken.)
Sensationen im Raum, Bewegungen in der Dunkelheit, wie irreal die realen Grenzen meines Körpers; was war das nochmal mit, »… ich schließ halt die Tür«? — schwebt allein und hin-her schlagend, nirgends Wand. Wie sich die Empfindungen und wie sich das Dunkel als nächtliche Reisen neu formieren, ähnlich denen, die man über die Ohren erzeugt, Kopfhörer, Kunstkopf erzeugt artifiziell-natürlich Raumstruktur Hörbegegnungen im All. Meddle. Wie stellt sich der Caravaggiotanz, den die Bühne dort unten beherbergt-entbirgt von den Innenseiten der tanzenden Körper her dar? Im Bewußtsein der Tänzer. Wie diese sich fassen, führen, heben, umeinander winden, knoten. Windung, Wand, Gewand gewandt, verwunden, umwundert. Spektakel einerseits Individuen, andererseits dunkle Räume wie durch Lavalampen, wie teilen dort sich Absichten mit? Verschmelzen.
Es kommt zu lebenden Plastiken aus zwei, drei, etlichen Tänzern, Tanz sowieso Tableau Vivant als Bewegungsform friert nun immer wieder ein zu Darstellungen aus dem Bildrepertoire Caravaggios, ja der Kunstgeschichte. Die Bühne als Bildgeber, als seltsame camera obscura. Umgekehrt das Publikum als Rückwand. Ständig das Spiel von Oberfläche und Tiefe mit dem Ineinander unterschiedlicher Dimensionen. Caravaggio erforscht wie ausgeweidet.
Bildwissen trifft sich mit Körperwissen und dem des Tanzes. Gibt es gefühlte Verschmelzungen über die Techniken der Darstellung hinaus? So als habe eine Körpergruppe sich sozuzsagen in der Einheitlichkeit eines virtuellen Marmors, als gemeinsames Innen-Dunkel Space-end, von Bewegungserlebnissen durchzogen?
die Woge überschlägt
den Wasserspiegel sich selbst
darin betrachtend
Oder so: Bataille macht einen seltsamen Unterschied zwischen Sexualtiät und Erotik. Alles, was mit der Fortpflanzung zu tun habe, individualisiere. Differenzmaschine. Sex vereinzele, bringe Individuen hervor und nehme sie zurück. Erotik verbinde. Erotik sei die Tiefsee, die alle, jedes der, Wellenindividuen fülle, trage, bewege, sei deren gemeinsamer Körper.
Erotik sei, »Zustimmung zum Leben bis in den Tod hinein.« [Bataille, L’érotisme, Einführung]
Chiar:oscuro. Sie glätte, unterbiete, gleiche aus, ebne, starte ~ ~ ~ feinstes Anheben der Schwerewellen nach der Flaute plan faßt es sich — übersteigert: Monsterwelle aber negativ, ‑ntal, absorbent Senke, Klaffen, Chaos, Mahlstrom, das All als Mouth. Chaos noch Hesiod: »Zu allererst wahrlich entstand das Chaos, aber dann …
Hesiod, »Theogonie«, übers., erläutert von Karl Albert, 1998, S.53 ; Academia Verl.
– Anmerkungen von mir.
Tänzer fahren große Stative mit Theaterscheinwerfern, Profiler, Verfolger, fackeln durch die Szene. Licht inszeniert die Kämme der Finsternis, Bildhaftes taucht auf. Einzelnes, Körperteile zu Körpern, Isoliertes, was Zusammenhänge ahnen läßt. Verdacht.
(Wind.)
Erotik, Gewalt, Sex. Ténèbres. Ténèbrismo. Hesiod, Caravaggio, Bataille, CyberGibson, Inspiration Overdrive. Nacht, Schwarz, Düsternis? And Crime. Konsistenz.
Gib endlich diesen Dualismus auf!
Wie wird das Dunkel plastisch? Drive sperriger Konstrukte steuert Aufmerksamkeiten. Irgend etwas da, sie aufzufangen?
Situation und Realität – Monitoren, Schirme, Häute, Stoffe, Staub, der Boden empfängt und trägt Spuren, haltbar, bis Pinsel sie verwischen, Ephemeres bleibt wider Erwarten lang: Maler und wie er seine Leinwand bildet.
Maler und wie sie ihre Leinwände bilden. Tänzer.
Tragflächen.
Spurensicherung. Indizien auffangen und auffassen. Action wird Painting. Plötzlich ist an Farbe übergenug im Spiel, Resonanzchoreographie interferiert Fingerfarbtänze über Haut und Trikot, wie sie sich gegenseitig Farbe geben. Ein anderes Leben, spielendes Gespür, Grenzflächenüberschreitungen, aus Druck wird Abdruck, die Haut der Tänzer sich gegenseitig Palette, pastos füllen Grundfarben – glitsch – Zwischenräume, Kräfte, Bewegungen, Tänzer messen sich aneinander, konkreter als jeder Maßstab, bunt, anthropometrische Streu flüchtiger Gleitkontakte aneinander, teppichnass Filz propriokonzeptiver Teilgaben: an ein Tuch, Streich, eine Leinwand, hell zweidimensionale Nebelkammer, Beweiß.
Und wird denn auch vom Tanzboden, über den sie alle rollten, auf dem sie lag, die Leinwand, aufgerichtet und vorgeführt. Caravaggio lebt.
Bunt auf Weiss. Auslegeware.
Noch ein Blick zum Gemälde zurück. Falten, eine Decke, Stoffbahn, wie sie die Haut des Oberschenkels bekleidete, gegenseitiges schmiegen, abgleiten, Gewebe unter dem Gewebe, zarte Empfindsamkeit, tatsächlich entblößt, das weiche Tuch und ein sinnliches Fell, ein Bett der Berührungen, die der Malerpinsel als Farbe aufträgt, Fehhaar sanftes Vertreiben transluzenter Lasuren, darunter Zeichnung und Grund, darunter die auf Keilrahmen aufgezogene Leinwand.
Drumherum, Umwelt, Gesellschaft, seine Möglichkeiten zu leben, die Zeit, die je aktuelle Bühne, das Trommeln der Füße, die tanzen.
Granulat. Granularität.
Die KI, wow, noch eine Wahnsinnige!
Ein Innenleben aus hidden curriculen, sich windendenden Paradigmen, latenten all-Machtphantasien. Wer war es noch, der der Realität selbst die Vernunft absprach.
Photometrie –
Außenansicht verschmilzt Objekte zu einer Haut ohne Dicke, die Innenansicht ist virtuell.
Wie weiter, wenn nicht schon hier verlassen — …
Noch wieder eine Internalität, ein Unzugängliches, welchem Dunkel zugeschrieben werden kann. Opazität. Vom Massiv zur Transparenz zur Durchdringlichkeit zur Wirk-
Ich lasse den Beitrag hier los. Um woanders, bei Gelegenheit wieder anzusetzen.
[[Weiter mit: ?? nicht hier — falls doch …
Partikulierende Zusammenhänge; Staub der Information; Informationsstäube;
Grenzfläche, Dimensionalität, Alltag und andere Verortungen im grad mal aufscheinenden Situation ??? …
Granulatität
Palettmesser
und Buzzwords
Cy Twombly, Yves Klein, Pollock,
Michael Serres, Sinne/Mischungen – Bonnards Bademantel=Leinwand
Streiflichter dramatisieren, gebannte Körperresonanzen
interne links setzen, bloglänge zugänlgich machen