Initiative: »Erster Dahlenburger Kristallgarten.«
Lebenszeichen & Wagnispattern
In enger Zusammenarbeit mit dem Kunstfleck Dahlenburg (Galerie, Verein und Personen)
[Site ist für Desktop optimiert, für Handy etwas nachgebessert; aber die internen Links hier laufen zu kurz. Scrollen/Suchen unumgänglich, tatsächlich.]
Stichworte &
Argumentationen
Ich sag immer, meine Website ist zum Stöbern da, Stöbern, Tentakeln, … so stöbernd und tentativ ist auch mein Verhältnis zu meinen Projekten. Was dabei herauskommt ist eine Streu von Impulsen, kleinen, nie abgeschlossenen Klärungen, kurzen Gedankengängen, Entdeckungen u.s.w. Diese hier zum Kristallgartenprojekt mit dem Kunstfleck für Dahlenburg. Durchgehend versuche ich die Salzungen mit den geopPattern konzeptuell zusammen zu denken.
Eine Zeit lang schien es, würd diese Seite weitgehend textlastig, dann entdeckte ich die Photos wieder, welche die Künstlerin Birgit Matter von einem Salzungs-Versuchsfeld in ihrem Atelier gemacht hat. Sie hat mir erlaubt, die Photos hier zu verwenden. Nicht, daß ich hier nen Standard setzen möchte … [Es gibt (s.u.) eine extra Notiz Birgit Matter, die Bilder sieht man ja … [Leider hat es (noch) keine Patternkollaborationen in Beispielphotos …
· · · … aber viel davon · Alltäglichkeit · Anlage · Aus dem Nichts · Edelkorrosion · Erwartungen · Fleck · Garten · Hilfsbereitschaft · Inseln · Kristall · Lebendigkeit · Norm · Risiko · Salzung · Sexiness · Standorte · Versuchsfeld · · · ·
klein, davon aber viel
Ich gebe zu, ein Grund für die »Initiative erster Dahlenburger Kristallgarten« kommt bei mir aus einer schwermütigen Stimmung – mir schien die Welt derart überwältigt von üblen Tendenzen, daß ich ohnmächtig zu fühlen meinte, sie scheitere, wir scheiterten, angesichts übermächtiger Anforderungen.
Nächtens wurde mir bewußt, daß fast alle meine Künste marginale Kräfte untersuchen und nutzen. Mächte in Ohnmacht versunken, gleichsam geschrumpft. Potentiale Kerne.
Salzkriechen und Patternwucherungen erschienen mir plötzlich als Möglichkeitsgeneratoren: und dann positiv die Erkenntnis: »einen Kristallgarten schafft man nicht allein!«
Das kleine Potential behaupten. Dem kleinen Glück anhängen. Es gibt Momente, wo die Welt gut ist. Kleine Gruppen erarbeiten unter dem Radar Impulse von Glaubwürdigkeit. Man züchtet kleine Salzbewegungen in Gefäßen, die wiederum zusammen einen Kristallgarten ergeben. Patternparkette sammeln Zipfelzettel bunt, klein, aber man überzieht damit Wandflächen Patchworkkristallisationen. Kleine Potentiale, kleines Funkeln, kleine Autonomie: finden, sammeln, zeigen, symbolisieren, aber davon viel. Wie es zusammenkommt — im Grunde kein Akt. Wenn genügend Personen genügend kleine Energien zusammen fließen lassen, dann entsteht gleichsam sickernd ein Garten der Kristalle und macht den Kunstfleck zu einem Raum Dahlenburger Bürgerkräfte.
Anlage
Dazu passen »Initiative« und »Vorhaben«.
Initiative. Ein Anfang mit Anstoßcharakter. Bewirken wollen. Es ist nicht egal, was man erreicht. Aber alles was sich erreichen läßt, lohnt die Aufmerksamkeit näherer Untersuchung. Bedenklichkeitsfaktor hoch. Virales Weiterwirken ist erwünscht.
Vorhaben, Projekt. Es mag unbestimmt sein, dennoch voller Pläne, jedenfalls ist’s mit einem Fuß (mindestens) in der Zukunft. Man kann hineinspringen [Ein Quantenvorgang].
Womit etwas beginnt, woraus etwas werden kann; ein weiterer Anfang (inmitten aller Anfänge), eine Ermöglichung, eine Ermächtigung nach vorn, ein strukturierter Ursprung — aber man weiß noch nicht, was folgt. Salzungsanlage: Ionen, die zueinander wollen. Parkette: Pattern, die zueinander passen. Es stimmt nicht, daß der Samen auf den Baum abzielt, der aus ihm hervordringt. Mit dem Samen ist ein Lebensraum angelegt, der seine Erfahrungen noch machen wird. Ich denke in Anlagen.
Fleck
Das Gegenteil von Fleck ist Ort. »Ort«, mhd. ahd. Ort ›Spitze (bes. einer Waffe, eines Werkzeugs); äußerstes Ende, Punkt; Ecke, Rand; (…)‹« — Orte können Flecken töten, präzise vermessen, Stechzirkel auf Karten. »Fleck, Flecken«: (…) im Mhd. die Bedeutung ›Eingeweidesstück‹, (…), wie denn auch mhd. vlec auch ›Schlag, klaffende Wunde‹ bedeuten kann.« [Duden, Herkunft, 1963]
Dahlenburg, pars pro pluribus.
Landschaft als Plastik, viele lebendige Flecken durch Interaktionen verbunden; die Initiative darin als einbeziehend aktiv vorgestellt.
Dahlenburg – Handel und Wandel – ist Marktfleck; Geschäftigkeit, es wird Unruhe bewahrt. Flecken nehmen Beziehungen auf und dehnen sich aus. Fleck, das Wort hat in der Herkunft was Organisches, im Bauch, die warmen Eingeweide; Bauchgefühl und aus dem Bauch heraus, Eigenwilligkeit und das Vermögen zu wachsen! Auf Konstruktives wird dabei nicht verzichtet. Die Salzungen und die geopPattern gehören hier hin. Um des Wachsens willen gibt die Kriechbewegung der Salzkruste etwas Fleckartiges, kantige Konstruktionen entstehen selten. Die Pattern sind fleckgestörte Quadrate bzw. quadratisierte Flecken, die kombinatorisch in die Fläche wuchern können. Beides hat hohen Seltsamkeitsfaktor. Zum einen bestimmen lakegefüllte Gefäße und der jeweilige Standort die individuelle Form, bei der Salzung; bei den Pattern zum andern sind es deren Binnenzeichnung sodann deren Konstellationen.
Und darüber hinaus, all das fleckige »Samt-« der Samtgemeinden in Dahlenburgs Umgebung, gehört, wichtig, mit dazu – sind sowieso Teilgeberkreise des Kristallgartens: Samtgemeindlicher Horizont und Kirchengemeindlicher Horizont beispielsweise …
aus dem Nichts
Das Nichts und der Kampf gegen die Verödung.
Scheint sowohl Stadtzentren, als auch die Dörfer zu betreffen, sowohl Steppen, als auch Wälder, sowohl Gesellschaften, als auch Individuen: Doch gibt es wohl immer einen Level drunter, aus dem heraus Möglichkeiten ihre Blüten treiben können.
Kristall
Kristallgarten, tatsächlich bleibe ich in der Tradition bewußter Gartengestaltungen, wie in Dessau, der Georgenpark, oder das Wörlizer Gartenreich, wo sich der gärtnerische und der geistige Aspekt gegenseitigt bedingen. Das Fremdenhaus im Georgenpark war Heimstatt einer meiner wesentlichen Ausstellungen.
Hilfsbereitschaft
Die Kunst sich helfen zulassen … und was das bringt.
Es gibt eine Auffassung (Konrad Fiedler), daß man sich künstlerische Werke durch einen genau wahrnehmenden Nachvollzug des künstlerischen Sehens aneignen solle. Da dieses sich über die malende Hand vermittle, wäre man dem Werk am nächsten, wenn man auf’s Feinste, deren Aktivitäten auf der Leinwand nachvollziehe.
Jeder Helfer im Kristallgarten ist von vorneherein nahestens am Geschehen. Seine Do-it-yourself Haltung identifiziert ihn, wie kritisch auch immer, mit den entstehenden Formen – seien es die Ausblühungen der Salzlake, seien es seine eigenen Impulse beim ausdeutenden Zeichnen der Pattern.
Der Kristallgarten ist nicht ein Garten ohne Gärtner, sondern einer mit vielen.
Potentiell. Es kommt endlich auf das Spiel der Hilfsbereitschaften an. Man kann anfangs nicht bestimmen, was einen Garten man am Ende haben wird. Es wird die Resultante der helfenden Beiträge sein, die den Garten prägen wird. Möglich, man wird ihn auch gemeinsam einrichten und sich gemeinsam aneignen.
Allmende.
Risiko
Was wäre z.B. als Minimallösung so vorstellbar wie unerwünscht:
Eine Vase mit andauernder Salzung auf einem Stuhl, daneben ein Ventilator. — Dann ein Tisch darauf einige mitgebrachte Pattern zum freien Hin- und Herschieben dargeboten.
Will man sicher sein, daß es die Götter sind, die sprechen, dann verläßt man sich auf die Unverständlichkeiten zufälliger Laute und Phänomene, denn alles Verständliche ist schon im Vorfeld menschlich aufbereitet. So mag das Risiko als ein Zufallsgenerator gelten, der den Sinn des Gartens trächtig macht, voll des Überraschendsten: dem Neuen. (»Ach, was ist das Neue allzeit doch so unglaublich irritierend.«)
Alltäglichkeit
Es ist schon alles da. Speisesalz in der Küche, Gefäße im Schrank, Stifte am Schreibtisch, Schere in der Lade; die geopPattern lassen sich einfach auf Papier kopieren, was zu tun ist, ist einfach erklärt, Erfahrungen sind umstandslos auszutauschen. So, wie die Wissenschaft ihre Küchenexperimente hat, so die Kunst ihre arte povera bescheidener Materialien und Mittel. Sie ist zugänglich, ihr Aufwand ist gering, die Schwellen niedrig. Bei soviel Anschlußmöglichkeit muß man aufpassen, daß die Botschaft nicht für belanglos gehalten wird. Aber nein. Sie ist anspruchsvoll: daß im Gewohnten, gar Eingefahrenen noch immer Entdeckungen anstehen.
Edelkorrosion
Ein Begriff, den ich hier nennen könnte, ist der der Emergenz. Das Zusammenspiel der Elemente eines Systems bringt neue Eigenschaften hervor, die die Elemente allein nicht geben können. Evolution kann als emergenztreibende Selbstorganisation betrachtet werden, als Autopoiesis der Materie und des Geistes.
Rost unter Kontrolle behalten — oder auch nicht?
Es gibt die Geschichte der Evolution, wo Rost, also die unbedingte anorganische Kreativität der Materie einst die Voraussetzung von Entwicklung war und zum Jetzt-Stand der Dinge führte. Salzwasser läßt rosten. Es klinkt sich mit seinen chemischen und elektrischen Fähigkeiten in Korrosionsprozesse ein. Beharrlich versucht sogar tote Materie ihrer Eigendynamik zu folgen. Das Kriechverhalten von Salzlake macht darauf aufmerksam. Rost erhält man, wenn man die Lake in eisernen Gefäßen hält. Rost gehört zu einer ursprünglicheren Ebene der Evolution. Komplexe technische Systeme, obwohl sie die alten Möglichkeiten nutzen, wehren diese zugleich ab. Korrosionsschutz. Organismen wehren sich gegen die Eigenmächtigkeit von Genen. Analog verhalten sich Zivilisationen gegenüber archaischen, gar atavistischen Beweggründen nutzend und abwehrend.
Was ist ein Parkett? Das ist die lückenlose und überlappungsfreie Überdeckung einer Ebene durch gleichförmige Teilflächen. Das geopPattern nutzt ein Quadratraster als Grundstruktur, das durch Parallelverschiebung modifiziert ist.
Das geopPattern paart Gleichförmigkeit mit Individualität und erhält Flächen intuitiv geordneter Diversität.
Ein Parkett, wenn man es sich unendlich vorstellt, das Universum durchquerende Fläche oder einen Globus, nenne ich Matrix. Ein Parkett ist für mich die realisierte, aus konkreten Pattern bestehende Konstellation des geopPattern.
Lebendigkeit
Stein. Für Felsen ist die Erde ein brodelnder Tropfen. Wie erfährt Gestein Dauer? Es gibt Zeitnischen. Wir sind mit der unseren verwachsen. Das Salz, welch ein lebendiger Stein, bietet uns die seine. Mit Geduld, als Zeitraffer, erleben wir unmerkliche Bewegung. Soetwas kann man sonst nur rekonstruieren. Denken Sie, sogar Kontinente gleiten, wandern!
Leere Pattern. Vakuum, das nach Fülle lechzt. Kosmologie erzählt, daß, wenn Vakuum der absoluten Leere entgegensinkt, es dem Un-Meer des Virtuellen nahe kommt und von Möglichkeiten geflutet wird, die sich im selben Moment realisieren und aufheben. Diracs Ursee virtueller Fülle unterlagert machtvoll die Leere. Die Pattern, möglicherweise, animieren schon als blanke Umrisse Phantasien, als wären die ihnen schon immer unterlegt – in unsern Köpfen und zeichnenden Händen. Sehrosen keimen auf, und all die Zeichnungen, die sie an die Oberfläche heben, spielen Parkett über unendlicher Matrix.
Sexiness
Jeder Teilgeber wird je seine Erfahrungen in der Beziehung zu seinem Engagement machen und erzählen können.
Jeder von Salzung überzogene Behälter ist kostbar, jedes ausgefüllte Pattern genauso. Schließlich wird eine Ausstellung deren besondere Pracht zeigen.
Zu deren Eigenart werden auch die Momente von Ernüchterung gehören, wenn die Salzung morgens grau auf dem Fensterbrett steht, die Pattern einem als Haufen schnipseliger Blätter erscheinen. Es ist, als seien einem die eigenen Augen fremd geworden, so leer des Begehrens. Wo ist die Sensation hin, die gestern noch da war? Wie findet man in deren Intimität zurück?
Aber gibt es nichtssagende Kristalle? Entfremdete Zeichnungen? Ja und nein; Entscheidungssache und Moment der Teilgabegeschichte!
Begehren. Attraktivität. Man hat vielleicht schon gemerkt, daß ich Überwältigungsästhetik meide. Knallbunte Attraktionen, bildschirmfüllende Lasershows, optischer Lärm, Bilder, die Hingucken erzwingen, laß ich. Wie aber geht Anziehungskraft auf dem Weg einer Unterwältigung?
Gibt es einen Sog im Unauffälligen? Die Neugier im genau Hinschauen, hätte ich anzubieten. Die Lust, wenn sich Prozesse langsam entfalten. Die Frage, welch Veränderungen sich wohl als nächstes zeigen. Wie kommt’s, daß das Eisblumenartig-Zweigige bestimmter Salzausblühungen anderntags in glatte »Spitzenkrägen« übergehen konnte? Das triggert und verändert Erwartungen. Es hat was, dabei zu sein, wenn’s wächst, und dabei zu bleiben. Allein schon das Mehrwerden und das Langsame.
Auch die Pattern haben einen Sog. Neue Ideen von Gestaltung zu Gestaltung, was da in einem steckt? Wenn man die selbstgefertigten Pattern schon mal miteinander ins Legespiel bringt. Und wenn sie mehr werden, wenn sie dann noch mehr sind in der Begegnung mit den Pattern anderer. Optische Interaktionen. Das wechselnde Zueinander der Pattern verändert deren Erscheinungsbild. Die eigene Aufmerksamkeit gerät ins Spiel.
All solche Attraktivität geht von jedem selbst aus. Do-It-Yourself-Begehren. Das Dabei-sein & ‑bleiben tentakelt über die Möglichkeiten. Entdeckungsfreude hat es auch im Unscheinbaren. Und kann dies doch auch sich groß zusammenfinden.
Sog, sogar so:
Ich erinnere mich, daß ich als Schüler die kleinen Kügelchen, welche Pelikanfüller-Patronen verschlossen, aus den leeren Patronen friemelte (vom Boden her) und in einer anderen leeren Patrone gesammelt habe. Eigenartig große Befriedigung. Ich hatte mehrere mit den Kügelchen gefüllte Sammelpatronen.
Von einem Elektrotechniker hörte ich daß die Teilnehmer eines Lötkurses, überschüssiges Zinn an bestimmten Stellen abstrichen. Das gab mit der Zeit kleine wachsende Türmchen seltsamer Gestalt. Da war ein Wettbewerb unter den Leuten, was die Höhe und was die Seltsamkeit anbelangte.
Fun Facts.
Das ist keine Mikroattraktivität, das hat was urtümlich Lustvolles. Stark. Und natürlich nehme ich dies auch für die Salzungen und Patternparkette in Anspruch.
Standorte
Etwas so ortsfestes wie einen Standort in etwas derart virtuelles wie eine Nische zu verwandeln, wieso? Um des individuellen Beziehungsgeschehens willen. Er ist von vorneherein ein ökologisches Gefüge schwebender Interaktionen, die sich gegenseitig begründen. Der Standort wartete auf die Vase, wie diese auf die Lake, wie diese auf den Salzgärtner, wie dieser auf die Fleckkunst. Pattern, die ihre Plätze tauschen, eine Wanderdynamik, Fleckfür Fleck vonwegen Schritt für Schritt. Pattern werden gesetzt wie Spielsteine in einer veränderlichen Komposition ohne Kompositionszwang. Beziehungsnetze, ungefüge, wie es sich gehört, verzwicken das Parkett nach innen, zerstreben es nach außen. So geht es weiter. Und wie stehst Du?
… sind Nischen. Jede Vasensalzung bringt auf subtile Weise die Eigenart ihrer Herkunft mit. Die Umgebung, in der sie aufgezogen wurde, prägt ihre Form, und ich vermute auch umgekehrt. Das Verdunstungs- und Ablagerungsgeschehen hat Teil an den gegebenen Verhältnissen. Wärme, Windzug, Feuchte, Erschütterungen, Sonneneinstrahlung, Trockenheit beeinflussen im Mikro- und Makrobereich die entstehenden Formen. Das kann untergehen im Pelzigen einer scheinbaren Homogenität, in der sich doch unerwartete Kristallformen zeigen. Das kann aber auch große Ausbreitungsgesten der aufkeimenden Salzung betreffen und Wolkenringe über dem Vasenrand, ungleichmäßige Wanderungen der Salzschicht um die Vasenaußenseite, sogar habe ich Salzzapfen entstehen sehen. Kurz, jede Vase zeigt eine Individualität, die sie mit ihrem jeweiligen Standort verbindet. Und da ihr »Salzgärtner« Teil der Umgebung ist, ist eben auch Beziehung mit drin. Man identifiziert sich also begründet mit je der eigenen Salzung. Wie kam es zu der Entscheidung, die Salzung bei sich daheim zu gründen? Wenn später die Salzvasen zusammengetragen werden, treffen sich dabei eben auch Zeugen einer je gemeinsamen Erfahrung.
So treffen sich schließlich auch Zeugen einer je unterschiedlichen Erfahrung zum gemeinsamen Arrangieren je ihrer geopPattern. Auf den Pattern wird niedergelegt, was die fleckhafte Form des Umrisses fähig war, an Phantasie zu induzieren. Es dokumentiert die inneren und äußeren Gegebenheiten. Eigenhändig eingepaßte Spuren der soeben hier möglichen Graphik sind nun ein Zettel, den es hier und dort hin wehen kann – können jedes mal in anderen Zusammenhängen Beziehungen aufnehmen, so oder so oder anders an flüchtiger Stelle neue Nischen zu gründen. Alles hängt mit allem zusammen, aber jeweils anders und mal auch nicht, Beziehungsnetze machen Lokales verortbar, indem sich Umgebung und Bildgehalt gegenseitig herstellen und verändern. Komposition spielt sich aus.
Hat es hier eine künstlerische Ökologie? Jedenfalls hat es Entstehensbedingungen und Wechselwirkungen. Vor allem hat es aber je Salzungen und/oder Pattern in Anlage, die sich zu hochindividuellen Gestalten ausprägen. Wenn ich eine Salzung anlege, dann ist das von vorneherein ein Wir. Genau beim Zeichnen von Pattern, dieses Papier und ich. Mein Wir. Auch geht’s über uns hinaus. Ich erlebe das als einen Identifikationsraum, der Möglichkeiten öffnet.
Salzung
Wie’s nennen? Lake oder Sole?
Sole bezieht sich auf das *geologische Vorkommen von Salzlösungen, bzw. auf ein Salzgewinnungsverfahren, bei dem unterirdisch künstlich Salz in Laugenkammern gespült und von dort zum Sieden hochgepumpt wird. Die Saline Lüneburg und ihr Gradierwerk im Kurpark zeugen davon.
Lake, genau Salzlake, kommt für mich gleichermaßen aus dem Gebrauch von Salzlösungen in der Küche; sowie dem Vorkommen von flachen Lachen an Stränden, in denen Meerwasser kristallbildend (weiße Ränder) eintrocknet. Hier wie dort kommt es vor, daß es zur bewußten Sättigung der Lösungen kommt, sozusagen, bis es nicht mehr geht und Kristallisationen einsetzen.
Ich nehme mir das Wort Lake!
Salzungen sind labile Interaktionen gesättigter Lake mit ihrer jeweiligen Umwelt. Das ist typisch für meine Arbeit, daß ich für soetwas wie die Salzungen oder auch die Patternparkette unterschiedliche Umgebungen suche. Situationen für bestimmte Interaktionen öffne, die sich dann selbst ihre Begegnungen schaffen.
… ist das, was bei Salzkriechanlagen rauskommt. Dem Behälter, der gesättigtes Salzwasser verdunstet, entweicht mit der Zeit nicht nur Wasser, sondern auch eine Lakeschicht. Die Salzung.
Wie das? Ist doch im Salzwasser kein Salz!

Da ist kein Salz, nur seine Bestandteile, Natrium und Clor, in welche Wasser alle Salzkristalle zerlegt und im Wassermantel eingeschlossen und getrennt aufhebt. Das geht solange, wie es genug Wasser gibt. Hat es mehr Salz als Wasser, ziehen sich Natrium und Clor wieder zu Salzkristallen zusammen. Spannend wird es, wenn die Salz/Wasser Mengen nahezu ausgeglichen sind. Dann spielt die Lake zwischen Kristallbildung und Kristalllösung, anlagernd/auflösend. Salzungen befinden sich in genau diesem labilen Zustand, den man das Lösungsgleichgewicht nennt. Physikalisch zeigt sich hier das Spiel ionischer Atombindungen.
Kriechende Lake befindet sich in einem Zwischenzustand, das Feste, Kristalline zerrinnt ihr immer in dem Maße, wie sie desssen Strukturen zugleich aufbaut. Auch wenn sich die Lakeschicht trocken anfühlt, es arbeitet in ihr eben auch die Verflüssigung.
Beides zusammen ermöglicht ihr, all die unterschiedlichen Formen von Zeichnung und Plastizität zu erzeugen. Was heißt, auf jene besonders feine Art mit ihren Umgebungen zu interagieren. Interaktion interagiert. Die Salzungen sind ein schönes sinnfälliges Beispiel, und Anlaß sich auch selbst in die Prozesse einzuklinken, sie eben auch zu starten.
Ich nehme mir das Wort Lake!
— *Geologie kommt übrigens nicht zu kurz, denn ich kann auf die Großlachen verweisen, die man am Grunde des Mittelmeeres entdeckte und also den Nachweis erbrachte, daß das Mittelmeer einst vollständig trockengefallen war. Die Lachen, einst Flachwasser, mit ihren typischen Trockenrändern (Ochsenaugen) unterschiedlich löslicher Salze, waren Becken Salzwüste in einigen hundert Metern Meerestiefe. Sie sind als stabile Ablagerungen in den Bodenreliefs des Mittelmeeres erhalten. Dies würde hier einen Abzweig zu meinen »Kontinentaldrift Mittelmeer« Arbeiten setzen.
Hier aber halte ich die Granularität flach und bleibe auf der Ebene Küchenexperiment, Sommerurlaub am Meer und einem philosophischen Staunen quasi aus Spaziergängersicht. Auch hier schon ungeheure Konsequenzen mit starker ästhetischer Kraft.
Versuchsfeld
Geht es gut, dann werden an vielen Stellen Dahlenburgs in Vasen oder anderen Behältern Salzungen angesetzt. Viele Menschen sind sicher und unsicher, ob auch für sie solch Kristallisationen entstehen, wie angekündigt. Werden die Erwartungen erfüllt? Wie sind die Salzungen, die sich ausbilden, einzuschätzen? Reicht die Freude, die einen selbst mit der Salzung identifiziert. Gibt es ein, »zu sensationell«, oder was wäre »enttäuschend«? Man sollte wissen, daß der Künstler selbst Überwältigungsästhetik meidet. Ihn berauschte schon die Vorstellung eines Netzes von Standorten, wenn sich über Dahlenburg einfache Salzungen in dichter Streu ausbreiten würden. Wäre das möglich? Man kann sich mit mehreren Behältern auch ein eigenes kleines Feld anlegen (s. Birgit Matter). Soviele konkrete Erfahrungen und Geschichten wären zu installieren, zu sammeln und zu erzählen! Ein Feld experimenteller Salzblüten — und wie es endlich zusammengetragen wird, zum »Ersten Dahlenburger Salzkristallgarten« im Kunstfleck.
Die geopPattern liegen vor als leere Umrisse auf kräftiges Papier gedruckt. Je zwei pro Blatt. Die beiden sollen frei bemalt oder bezeichnet werden. Möglicherweise braucht es Mut, loszulegen. Aber die Anforderungen sind nicht hoch. Schon sowas wie Telefonkritzelei würde gelten. Die Gestaltungshöhe ist jedoch nach oben unbegrenzt. Auch wie man die Ausdeutung angeht, hat große Spielräume. Erlaubt ist, was nicht zerstört. Unterschiedlichkeit ist erwünscht. Wer mehrere Pattern bearbeitet, entdeckt vielleicht, wie unterschiedlich er in sich selber sein kann. Auch hier gilt, daß es spannend wäre, wenn sich ein Netz von Patternzeichnern in Dahlenburg verteilt finden ließe, die später ihre Pattern im Kunstfleck zusammenlegen und präsentieren könnten. Ein gezeichnetes Patchwerk, von allen sodann intuitiv angeordnet.
Erwartungen
Warten als Prognosetechnik; Prognose als selbsterfüllende Langeweile.
Salzungsanlagen und geopPattern wecken ständig Erwartungen. Vielleicht versteckte Baupläne und die Spannung, ob erfüllbar oder nicht. Es gibt ein Spiel zwischen einer beobachtenden Passivität und der Lust einzugreifen. Warten mal so, mal so. Mal schützt man kontemplativ, was sich urwüchsig zeigt, mal will man die Situation zupackend herausfordern. Ein Problem bei Erwartungen ist, daß sie ihre Vorbilder aus der Vergangenheit beziehen. Wer so gestaltend zugreift, ist in Gefahr Anachronismen zu bilden. Man greift vor auf das Gehabte. Aber auch der Urwuchs wiederholt gewöhnlich nur.
Der Diamant im Geröll, mit dem man nicht rechnen kann, heißt: »Neu« —
Leer und offen —
Vorsicht! Wir haben uns vorbereitet, an Beispielen gesehen, was uns erwartet. Denken wir. Unsere Erwartungen meinen ständig vorgreifen zu dürfen. Wir sehen schon, worauf die Dinge hinauslaufen, so soll es dann auch sein.
Kommt es anders, erscheint das falsch. Man meint eingreifen zu müssen. Berichtigen. Vielleicht aber muß man zugeben, daß sich Details unterschwellig konkret zu starken Abweichungen zusammenfügten. Sogar zu neuen Konzepten. Was dann mit den Erwartungen? Nicht berichtigen! Während sich die Erwartungen ablösen, käm’s auf’s Berichten an.
Warten als Gedankenspiel.
Winzigkeiten, die man gewohnt ist, zu vernachlässigen, unterwandern mit fluktuierenden Häufungen zunächst unmerklich, dann überdeutlich, gesetzte Standards auf vielfältige Weise. Man ist auf fremdes Gelände geraten.
Statt über den Gefäßrand gleichmäßig abwärts zu streben, baut sich die Salzung einen dicken Ring, in welchem ihre Expansionsbewegung stagniert; oder, es war erwartet, die Pattern würden glatt an ihrem Umriß ausgeschnitten, da kommt Birgit Matter und benutzt eine Zackenschere.
Verborgene Möglichkeiten realisieren bislang unentdeckbare Formen und Probleme. Was ein Naturraum ist, definiert sich neu auf Basis des neu Entdeckten. Was ein Zusammenhalt ist, problematisiert sich an der neu gestalteten Pattern-Außenkante. Erwartungskrise. Ab jetzt erwartet man stets das Unerwartbare; und ist enttäuscht, wenn’s doch auf Gewohntes hinausläuft. Wovon es genügend gibt.
Bilder von Salzungen und andere Erwähnungen … Birgit Matter. Künstlerin und Initiatorin. Sie ist Teilgeberin in den Kunsttalks, wie ich, und während in den Talks die Salzungen thematisiert wurden, hat sie im Atelier sich ein eigenes Versuchsfeld aufgebaut.
Daher stammen hier die begleitenden Photos. Sommer 2022. Für sie mußten es edle Gläser sein, alte Weinkaraffen, kostbare Kelche, zwei Plastiken der Glasmanufaktur Hergiswil; sie sollten auch ohne Salzlake schon ein prächtiges Bild abgeben können. In diesem Labor gab sie in jedes Glas von derselben eben angerührten Lake und noch zusätzlich vom Körnigen. Es wird gleichzeitig gestartet, betreut, nachgegossen …
In allen Gläsern verhält sich die Salzung anders. Auch in exakt gleichen »explodiert« hier die Expansion, zögert dort das Aufkeimen. In Rotweinkelchen, den antiken geht es schlecht, bei den industriell gefertigten besser. Auch am je selben ergeben sich unterschiedlichste Krustenformen. Man beachte die Photos.
Wir hatten eine lange Diskussion über Salzungskitsch. Die werde ich nicht wiederholen. Es hat nur ein Schraubglas in ihrem Bestand, immerhin steht die Sache auf Ikearesopal, ganz unfeierlich. Aber war Birgits Sache!
Hier schreib ich all das hin, um das Beispiel zu entkräften, welches die schönen Bilder geben könnten. Ich erwarte nicht, daß für den Kristallgarten nach diesem oder irgendeinem Muster verfahren werden muß. Ich mag es, wenn eines Erwartungen sich leer und offen halten. An dem, was dann bei herauskommt, kann man sich noch zur Genüge reiben!
Also Vorsicht bei Erwartungen.
Eigentlich sollten hier nicht nur Bilder vom Salzen gefeiert werden, sondern Patternlegungen gleichermaßen. Der Grund ist simpel, ich habe nicht genug geeignetes Bildmaterial. Kommt vielleicht noch und würd stante pede eingefügt. Aber solange: schöne Salzungen in Bildbeispielen. tja
Das Unerwartbare, ein Wühltisch von Möglichkeiten in Erwartung. Es hält nicht an. Man hat bunt ein neues Grau und meint schon, jedes Mal, zu kennen, was kommen wird. Die Salzkruste zeigt sich von alldem ungerührt.
Erwartung, das ist irritiertes Warten. Sie hat die Geduldsspanne, sogar Gelassenheit, aber sie meint zu wissen, was sie hat am Ende. Erwartung hat ein Ende, eine Erfüllung. Aber erst im Nachhinein realisiert sie deren Qualität: »Das also war gemeint!« Ein Beispiel ist ein Spiel. Was dies, sogar was eine Salzung ist, zeigt sich, indem sie Erwartungen übergeht. Das kann stressen. Das Warten aber wird vorausgesetzt.
Garten
Ich mag die Doppelbedeutung von, »Warten«. Geduld und Sorgfalt.
Der Sohn im Garten seiner Mutter zu mir: »Schau, siehst du diese kahlen Stellen hier und da und da? – Da steht meine Mutter immer, dreht sich und schaut sich um und denkt nach und schaut … Dann plötzlich geht sie zum Schuppen und holt das Gerät!« Natürlich darf man die zupackende, mühende Seite des Gärtnerns nicht vergessen.
Salzungen und Pattern machen es der kontemplativen Seite ihrer Pflege allerdings leicht. Man schaut. Es ist wenig zu tun, bei den Pattern etwas mehr … Den Vergleich mit der Anlage eines Gartens sollte man nicht zu weit treiben, wenn man von so nem richtigen Gärtner ernst genommen werden will.
Dennoch, es gibt Gärten, die halten sich von der Mitte zwischen Nutzen und Schönheit, Zweck und Zweckfeiheit doch eher zur schönen Freiheit hin.
Gärten werden angelegt. Natur, damit sie einem entgegenkommt. Was keimt denn da? Hat man es ausgesät, oder kommt da was wild? Paarige Miniblättchen. Will man abwarten? Warten rafft Zeit. Man wartet und entscheidet später, Zeit ist ja. Wie wichtig ist der eigene Plan? Im »Kunstfleck«, der Galerie sollen es salzkristallausblühende Gefäße, z.B. Vasen, werden, von engagierten Freiwilligen vorgezogen, dann zusammengetragen und in den Galerieräumen angeordnet. Will man Park oder Beete? Hat man erst, wenn alles gut geht, die Salzblüten, kann man überlegen, wie man sie zusammenstellt. Das Warten auf die Aussalzungen und deren Pflege hat was von Gärtnertätigkeit und der Ungewißheit, ob denn, was wächst, gut wächst.
Oder: Mischkultur. Pattern neben und ineinander. Die Karte des verwilderten Gartens, die Anlage von Beeten und was die Pflanzen daraus gemacht haben. Als hätte jedes Beet sich selbst erfinden können, setzt der Plan ein eigenartiges Mosaik frei wuchernder Pflanzflächen zusammen. Sie greifen auf die Nachbargärten über, so wie sie sich auch untereinander verwuchern. Und dann hat es noch die Salzungen mittendrin. Eine Unordnung, man kann dran bleiben – immer weiter um- und umzuordnen.
Norm
Private Normgebung, das hat schon was von »Privater Mythologie« – nicht wahr? Umgeben und durchdrungen von Normen, allgemeinen Verabredungen und Regeln, oft mit Gesetzeskraft zwingend, sicherheitsrelevant, zum Markt befähigend, auf jeder Granularitätsstufe im Kleinsten und Nebensächlichsten wie im Größten und Übergreifendsten, hat es Humor, sich eine individuelle eigene Norm zu bestimmen. Normativ von mir an mich, aber nicht nur für mich. Die eigene Kachel für ein eigenes Parkett und eigene Matrix hebt sich mit eigenen Unendlichkeiten ab von all den normalen Normen. Ein Fitzel Macht dem Künstler. Kann jeder nachmachen. Mein geopoetisches Pattern, geopPattern.
Man sagt, Kunst löst nicht, sondern schafft Probleme. Normabweichungen, Normverletzungen, Entnormierungen … Ungenauigkeiten oder mutwillige Formveränderungen spielen Problem mit dem Parkett. Wie arbeitet sich so was ins schlüssige Aneinander‑, Zueinanderbringen der Umrisse – vor allem, was die Bildbegegnungen der Inhaltsgestaltungen angeht? Norm war, es überdecken die Pattern sich nicht, aber nun z.B. mmh?
Daß die Analogie zwischen Salzung und Patternparketten problematisch ist, (mir) zeigen immerhin die Stichpunkte dieser Liste. Aber auch so spannend, beides in einen Garten zu pflanzen: gehörig Aufgabe an alle Teilgeber an Empfindung und Gedanken.
Dies mal als ein Schlußwort der Argumentations-Challenge, mir mal in Worte zu fassen, was der »Erste Dahlenburger Kristallgarten« an humiden Bodenbestandteilen wohl haben mag.
Dennoch ist die Liste nicht abgeschlossen. Mir fällt noch mehr ein. Das Projekt wird’s triggern. (hoffnungsfrohes Smiley!)
Kann man nachmachen, wenn man dem Kontruktionsprinzip (Glossar P) folgt. Das geopPattern, das ich erzeugt habe, ist durch’s Urheberrecht geschützt. Alle Rechte bei mir. Das erste aus zwei graphologisch willkürlich in ein Quadrat eingezeichneter Linien – keine weiteren Versuche – galt und gilt weiterhin normgebend. Es formt aus als unendlich gedachten Parketten der Grundform seine Matrix. Parkette nenne ich konkrete Auslegungen konkret hergestellter Pattern.
Inseln bilden
Wie zeigen wir uns in der Öffentlichkeit? — Nach und nach, dabei immer deutlicher und anwachsend für alle, alle umwerbend …
Ein gegenseitig Bekanntmachen, Kennenlernen.
Wir finden und können gefunden werden.
Wir fangen damit an, mit Einzelnen zu sprechen, Personen aus unterschiedlichen regionalen Zusammenhängen — suchen Menschen, die mit unserm Vorhaben etwas anfangen können. Daraus werden Anfänge entstehen, die sich zeigen lassen, und auf die sich nach und nach mehr Menschen einlassen können, bis schließlich dieser »Erste Dahlenburger Kristallgarten« die Form gefunden haben wird, die sich aus alledem entwickeln konnte.
Es gibt in der Pädagogik den Ausdruck, »Insellernen*«, der eine etwas anarchische Art bezeichnet, wie Kenntnisse sich ansammeln können, durch Anlagerung. Das hat was Unsystematisches, erst hat man von einer Sache mal gehört, dann mehr davon erfahren, konnte auch was von brauchen, … das Wissensgebiet wird größer, man systematisiert die Karte, Verbindungen zu andern wachsenden Inseln entstehen, Gebiete werden angeeignet, genutzt, bewohnt, einheimisch kennt man sich endlich aus im Flecken. (Zwinkersmiley)
*kumulatives Lernen
(analog kumulatives Kennenlernen)